Auswanderer-Romane über Deutsche in Amerika

Die Idee, einen Auswanderer-Roman zu schreiben, hat mich viele Jahre lang beschäftigt. Aus der Idee wurde Realität, und mittlerweile gibt bereits drei Bücher in dieser Reihe historischer Auswanderer-Krimis. (Band 4 ist in Arbeit.)

"Kai Blums Auswanderer-Krimis heben sich von der Masse der Histo-Krimis und wohl auch der Auswanderer-Romane ab." (Histo-Couch.de)

"Kai Blum glänzt durch fundiertes Hintergrundwissen, exzellentes Gespür für die damalige Zeit und ihre Bedingungen. Er vermittelt dadurch ein Gefühl für die Menschen und ihre Beweggründe, die es von Europa nach Amerika zog." (Zeit für neue Genres - Bücherblog)

In den historischen Auswanderer-Romanen "Hoffnung ist ein weites Feld" und "Man erntet, was man sät" geht es um Deutsche, die sich in der baumlosen Steppe des Dakota-Gebietes ansiedeln. Die Romane spielen 1881 und 1883, also noch bevor aus diesem Gebiet die Bundesstaaten North Dakota und South Dakota wurden.

 

 

Auswanderer RomaneDie beiden Bücher sind der Beginn einer Serie, die das Schicksal der Familie Sievers und ihrer Freunde und Nachbarn bis ans Ende des Zweiten Weltkrieges verfolgen soll.

Ich habe die Bücher als Krimis geschrieben, damit zu dem gründlich recherchierten Hintergrund und die fortlaufende Geschichte der Familie in jedem Buch noch eine gehörige Portion Spannung hinzukommt. Übrigens habe ich in den Neunziger Jahren selbst mitten in der Prärie in South Dakota gelebt und damals noch alte Menschen getroffen, die Kinder und Enkel von Einwanderern waren und die noch Deutsch von ihren Eltern gelernt hatten. Von da an war ich von der Geschichte der deutschen Auswanderer gefesselt.

Lesern und Rezensenten haben die Bücher bisher gut gefallen, worüber ich mich natürlich sehr freue:

"Toller Auftakt zu einer Auswanderer-Krimi-Reihe" (Die Rezensentin)

"Die Seiten fliegen nur so dahin" (Die Liebe zu den Büchern)

"Kurzweilig, spannend und sehr informativ" (Histo-Couch.de)

"Sehr vielschichtig und unglaublich spannend" (Stephis Bücher Blog)

"Ein spannendes Buch, in dem historische Fakten gekonnt ins Krimi-Genre eingebettet werden" (Das Magazin)

Vom Land in die Stadt: Ein historischer Auswanderer-Roman nach einer wahren Geschichte

Der dritte Band der Auswanderer-Romane ist ebenfalls als eBook und als Taschenbuch erhältlich.

Dieses Mal stehen die Deutschen in Chicago, die 1886 ein Drittel der Bevölkerung dieser Stadt ausmachten und eine Führungsrolle in der Arbeiterbewegung einnahmen, im Mittelpunkt des Geschehens. Es geht um den Achtstundentag, den 1. Mai und den ersten Bombenanschlag in der Geschichte der USA, der als Haymarket Riot bekannt ist.

"Wie auch mit den ersten beiden Bänden schaffte Kai Blum es erneut, mich zu begeistern. Authentisch schildert er die historischen Ereignisse und hat die fiktiven Charaktere mit ihren Erlebnissen gekonnt eingebaut." (Annette Lunau, Die-Rezensentin.de)

"Bleibt zu hoffen, dass dieses tolle Projekt fortgesetzt werden kann, denn es bereichert die Landschaft der historischen Romane ungemein." (Annette Gloser, Histo-Couch.de)

Wie geht es weiter mit meinen Auswanderer-Romanen?

Auswanderer Romane in VorbereitungIch befinde mich in der frühen Planungsphase von einem Krimi, der in Chicago handeln wird, und in einem Roman, dessen Schauplatz wieder North Dakota sein wird und an dem ich bereits arbeite. In beiden Büchern, die möglicherweise im gleichen Jahr handeln werden, wird man Figuren aus den Auswanderer-Krimis wieder treffen.

Historische Kriminalromane sind also ein Genre, dem ich auch weiterhin verbunden bleibe, da die Geschichte der Deutschen in Amerika unheimlich viele Themen bietet, die ich noch erkunden möchte. Und natürlich habe ich die Figuren aus den ersten drei Romanen auch liebgewonnen und möchte selber wissen, wie es mit ihnen weitergeht.

Viele Hintergrundinformationen zum Thema deutsche Auswanderung und zu meinen Romanen, inklusive viele Fotos von den Schauplätzen, gibt es auf Facebook.

Mit meinen Auswanderer-Romanen, die sich hoffentlich zu einer umfassenden Auswanderer-Saga entwickeln werden, möchte ich nicht nur spannende Unterhaltung bieten, sondern mit euch, liebe Leser, in eine Welt eintauchen, die in der deutschen Buchwelt bisher kaum Beachtung fand. Vielen Dank für euer Interesse!

Wie deutsche Siedler in der Prärie gelebt haben

Anfang der 1880er Jahre vergab die amerikanische Regierung kostenloses Land im damaligen Dakota-Gebiet (heute North Dakota und South Dakota). Die Siedler, unter ihnen Zehntausende deutsche Einwanderer aus verschiedenen deutschen Regionen, insbesondere Norddeutschland, sowie von der Wolga und vom Schwarzen Meer, mussten die Grassteppe in Ackerland umwandeln und fünf Jahre lang bewirtschaften, dann konnten sie es endgültig behalten. Die Bauern mussten direkt auf ihrem Land wohnen. Dörfer gab es keine, nur kleine Präriestädtchen, in denen sich die Siedler versorgen und ihr Getreide abliefern konnten. (Vor diesem Hintergrund spielt auch die Handlung meines Auswanderer-Krimis "Hoffnung ist ein weites Feld".)


Bäume gab es in der Prärie zu diesem Zeitpunkt keine und kaum jemand konnte sich teures Bauholz leisten. Die Siedler bauten deshalb Häuser aus Erdplatten (sod houses). So beschreibt einer der Siedler in meinem Buch die Bauweise:
»Zuerst mähst du das Gras. Dann reißt du den Boden mit dem Pflug auf und stichst mit dem Spaten armlange Erdblöcke zurecht. Die vielen Graswurzeln halten die Erde zusammen wie Kleister. Man kann diese Blöcke ganz einfach zu Wänden aufstapeln.«

Manchmal wurden die Hütten auch in einen Hügel hineingebaut, so dass man nicht alle Wände aus Erdplatten aufstapeln musste:
 

Viele Siedler lebten nur zwei bis drei Jahre in derartigen Hütten und bauten sich dann ein richtiges Haus, vorausgesetzt dass sie gute Ernten hatten und sich die Baumaterialien leisten konnten.


Im Winter waren die Siedler oft monatelang eingeschneit und mussten auf engstem Raum in den kleinen Hütten überleben. Die Aussicht auf eigenes Land ließ viele Auswanderer diese schwierigen Lebensbedingungen meistern.


Falls ich euer Interesse am Leben der deutschen Siedler in Amerika geweckt habe:

 

 


Nord-Dakota im Sommer 1881. Tausende deutschsprachige Einwanderer erhalten von der US-Regierung kostenloses Ackerland in der scheinbar endlosen Prärie. Geschäftsleute mit großen Träumen gründen mitten in den frisch besiedelten Landstrichen kleine Städte, die sich innerhalb weniger Jahre zu ländlichen Zentren des Wohlstands entwickeln sollen. Himmelsfeld ist einer dieser Orte. Doch der friedliche Name täuscht. Alte und neue Rechnungen, die es zu begleichen gilt, führen zu Mord und Totschlag.

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Die Hutterer in den USA und Kanada

Wer sind die Hutterer?

Die Hutterer sind eine täuferische Kirche, die auf Jakob Hutter (ca. 1500-1536) zurückgeht und deren rund 45.000 Mitglieder in den USA und Kanada in Gütergemeinschaften (Bruderhöfe, engl. colonies) leben. Sie sprechen Hutterisch (ein altertümlicher Dialekt des Deutschen), lernen Hochdeutsch in der Schule und sprechen auch Englisch. Sie wohnen isoliert in dünn besiedelten Gegenden und halten sich streng an ihre Glaubensregeln.

Aufgrund ihres Glaubens wurden die Hutterer über die Jahrhunderte hinweg verfolgt. Sie lebten von 1528/1538 bis 1622 in Mähren und Niederösterreich, von 1546 bis 1770 in Ungarn, von 1767 bis 1770 in der Walachei, von 1770 bis 1874 in Russland und ab 1874 in Nordamerika.

Der Unterschied zwischen Hutterer und Amish

Die Hutterer leben ebenfalls von der Landwirtschaft, nutzen anders als die Amischen jedoch modernste Technik. Und anders als die Amish leben sie nicht auf individuellen Farmen, sondern auf einem sogenannten Bruderhof.

Leben auf dem Bruderhof

Die Hutterer siedelten sich zuerst in South Dakota an, wo sich ein Teil der Auswanderer als Farmer selbstständig machte und sich den Mennoniten anschloss. Der andere Teil gründete colonies, von denen die meisten während des ersten Weltkrieges geschlossen nach Kanada gingen. Die Hutterer weigerten sich, Kriegsdienst zu leisten, Kriegsanleihen zu kaufen und ihre deutsche Kultur abzulegen. Jahre später kehrten einige colonies aus Kanada zurück und in der Folgezeit wurden viele weitere Bruderhöfe in den USA gegründet. Auf einem Bruderhof leben gewöhnlich zwischen 120 und 150 Menschen. Wird diese Zahl überschritten, kommt es per Los zu einer Teilung der Gemeinde und es wird ein neuer Bruderhof gegründet.

Die Kleidung der Hutterer

Im Unterschied zu den Amischen tragen die Hutterer, insbesondere die Kinder, mitunter recht bunte Kleidung. Die Kleidung wird immer noch selbst hergestellt, die Schuhe werden allerdings mittlerweile gekauft. Die Jacken und Hosen der Männer sind in der Regel schwarz. Gürtel sind nicht üblich, stattdessen werden Hosenträger verwendet. Die Hosen haben keine Gesäßtaschen. Die Frauen und Mädchen tragen Kleider mit einer Bluse darunter. Die Muster der Kopftücher der Frauen zeigen an, zu welcher Gemeinschaft sie gehören. Zum Gottesdienst tragen sowohl Frauen als auch Männer dunkle Kleidung.

Wo leben die Hutterer heute?

Die Hutterer leben heute zu 75 Prozent in Kanada (British Columbia, Alberta, Manitoba, Saskatchewan) und zu 25 Prozent in den USA (Nord-Dakota, Süd-Dakota, Minnesota, Washington, Oregon, Montana).

Abb.: Wikipedia (1) und Hutterites.org (2) und (3)

Falls ihr euch für deutsche Auswanderer in den USA im 19. Jahrhundert interessiert, möchte ich euch meine Auswanderer-Romane "Hoffnung ist ein weites Feld" und "Man erntet, was man sät" ans Herz legen.

Auswanderer-Romane Pressestimmen:

"Hoffnung ist ein weites Feld" ist der gelungene Start einer Romanreihe, die das Leben der Familie Sievers von 1881 bis in die vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts zum Thema haben soll." (Histo-Couch.de)

"Ein spannendes Buch, in dem historische Fakten gekonnt ins Krimi-Genre eingebettet werden." (DAS MAGAZIN)

Die Amische Sprache: Pennsilfaanisch Deitsch

Mehr als 350.000 Menschen in den USA sprechen die amische Sprache Pennsilfaanisch Deitsch, die auf pfälzischen Dialekten aufgebaut ist.

Wer einmal Gelegenheit hat, einem Gespräch von Amischen oder Mennoniten zuzuhören, z.B. während einer Zugfahrt, wird wahrscheinlich kaum etwas verstehen. Am ehesten wird man wohl einige der vielen englischen Lehnwörter heraushören, z.B. wenn jemand sagt „ich hab gefarmt“. Ein Gespräch ist schwierig, da nur wenige Amische und Mennoniten Hochdeutsch beherrschen.

Pennsilfaanisch Deitsche Zeitung
Die meisten Sprecher leben in Pennsylvania, Ohio und Indiana. Aber auch in 25 anderen Bundesstaaten kann man Pennsilfaanisch Deitsch (englisch: Pennsylvania Dutch) hören. Im Gegensatz zu einigen Regionalsprachen in Deutschland ist die amische Sprache nicht vom Aussterben bedroht, da die Amischen viele Kinder haben.

Die Amischen haben eine lange Geschichte in Amerika. Sie spalteten sich unter der Führung von Jacob Ammann ab 1693 in der Schweiz und in Süddeutschland von den Mennoniten ab und ihre Auswanderung nach Amerika war bereits um 1770 abgeschlossen. Viele der Mennoniten siedelten dagegen erst in Russland und wanderten in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ebenfalls nach Amerika aus.

Viele Amische betreiben Landwirtschaft mit Pferden und verzichten je nach Gruppierung auf Auto, Telefon und Fernsehen, erzeugen aber mitunter eigenen elektrischen Strom, z.B. mit Solarzellen. Ihre Kleidung ist einfach gehalten. Konservative Mennoniten und Amische weisen in der Lebensweise viele Gemeinsamkeiten auf und werden von Außenstehenden leicht verwechselt. Insgesamt sind Mennoniten allerdings der modernen Technik weniger abgewandt und nutzen Autos und Traktoren sowie das Stromnetz.
Übrigens: Sowohl „Amische“ als auch der englische Begriff „Amish“ werden mit einem langen deutschen "A" ausgesprochen.

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Falls ihr euch für die deutsche Auswanderung nach Amerika im 19. Jahrhundert interessiert, möchte ich euch meine Auswanderer-Romane "Hoffnung ist ein weites Feld" und "Man erntet, was man sät" ans Herz legen.

Auswanderer-RomanePressestimmen:

"Hoffnung ist ein weites Feld" ist der gelungene Start einer Romanreihe, die das Leben der Familie Sievers von 1881 bis in die vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts zum Thema haben soll." (Histo-Couch.de)

"Ein spannendes Buch, in dem historische Fakten gekonnt ins Krimi-Genre eingebettet werden." (DAS MAGAZIN)

Wie viele Deutsche leben in den USA? (Neueste Zahlen)

Falls du gerade eine Antwort auf die Frage suchst, wie viele Deutsche in den USA leben, dann bist du hier richtig. Denn während andere Artikel in der Regel lediglich Informationen haben, wie viele Menschen in den USA aufgrund deutscher Abstammung sind, habe ich einmal die neuesten Zahlen herausgesucht, wie viele Deutsche aktuell in den USA leben und wie sich die Migration zwischen den beiden Ländern in den letzten Jahren entwickelt hat.

Eine halbe Million Deutsche lebt in den USA

Fahnen Deutschland USADie aktuellste Statistik liegt für das Jahr 2022 vor und besagt, dass 537.484 Deutsche in den USA leben und damit 1,2 Prozent der rund 46,2 Millionen zugezogenen Menschen ausmachen. Damit liegen sie an der Spitze der Zuzüge aus Europa, gefolgt von 427.163 Ukrainern, 398.123 Russen, 374.056 Polen und 314.728 Engländern. (Quelle: United States Census Bureau)

Immer weniger Deutsche bleiben dauerhaft in den USA

Die Zahl der Deutschen in den USA ist in den letzten Jahren deutlich gesunken. Im Jahr 2010 gab es 604.616 aus Deutschland stammende Menschen in den Vereinigten Staaten während es, wie gesagt, 2022 nur noch 537.484 waren.

Im Jahr 2022 zogen lediglich 9.515 Deutsche in die USA. 2016 wares es noch 12.781 gewesen. (Quelle: Statista)

Immer weniger Deutsche wandern dauerhaft in die USA aus, d.h. immer weniger lassen sich in den USA einbürgern. So sank die Zahl der Deutschen, die die amerikanische Staatsangehörigkeit annahmen, von 7.929 im Jahr 2010 auf 4.220 im Jahr 2020 und hat sich damit innerhalb eines Jahrzehnts fast halbiert. (Quelle: Yearbook of Immigration Statistics)

Wie viele Deutsche sind insgesamt in die USA ausgewandert?

Zwischen 1608 und heute sind insgesamt fast 9,5 Millionen Deutsche in die USA ausgewandert. Knapp über 40 Millionen US-Bürger geben deshalb an, dass sie deutsche Vorfahren haben. Damit sind Deutschamerikaner die größte ethnische Bevölkerungsgruppe, was sich unter anderem auch in den vielen deutschen Namen widerspiegelt.

Auswanderer-Krimis tauchen in die Welt der Deutschen in den USA ein

Solltest du dich für das Leben der deutschen Auswanderer Ende des 19. Jahrhunderts, dem Höhepunkt der deutschen Einwanderungswelle in die USA, interessieren, möchte ich dir meine Auswanderer-Krimis ans Herz legen. Darin geht es um die vielen Schwierigkeiten, mit denen sich die Einwanderer in der Stadt und auf dem Land, vor allem bei der Besiedelung des Mittleren Westens, ausgesetzt sahen. Diese Reihe wird mehreren Familien bis zum Zweiten Weltkrieg folgen.

Auswanderer Romane

"Die Seiten fliegen nur so dahin" (Die Liebe zu den Büchern)

"Sehr vielschichtig und unglaublich spannend" (Stephis Bücher Blog)

"Bleibt zu hoffen, dass dieses tolle Projekt fortgesetzt werden kann, denn es bereichert die Landschaft der historischen Romane ungemein." (Histo-Couch.de)

 

 

"Wie viele Deutsche leben in den USA?" wurde am 26.9.2023 aktualisiert.

Deutsche Auswanderer in den USA im 19. Jahrhundert

Rund 46 Millionen Einwohner der USA sind Nachfahren deutscher Auswanderer. Rund 9,5 Millionen Deutsche wanderten insgesamt in die USA aus.

Die deutsche Auswanderung in die USA im 19. Jahrhundert

Das 19.Jahrhundert stellt mit 8 Millionen Menschen den Höhepunkt der deutschen Auswanderung in die USA dar, insbesondere was die zweiten Hälfte des Jahrhunderts betrifft:

1820–1840: 160.335
1841–1850: 434.626
1851–1860: 951.667
1861–1870: 787.468
1871–1880: 718.182
1881–1890: 1.452.970
1891–1900: 505.152

Hier sind einige wissenswerte Dinge über deutsche Auswanderer in den USA im 19. Jahrhundert, die vielleicht nicht so bekannt sind:

  • Viele deutsche Auswanderer ließen sich als Bauern nieder, besonders nachdem in der Prärie, z.B. in North Dakota kostenloses Land vergeben wurde. Um 1900 waren daher rund 40% der landwirtschaftlichen Nutzfläche der USA im Besitz von Deutschamerikanern.
  • Verschiedene Großstädte im Mittleren Westen hatten Ende des 19. Jahrhunderts einen sehr hohen Prozentsatz deutschstämmiger oder aus Deutschland eingewanderter Bewohner: Detroit (Michigan) 41%, St. Louis (Missouri) 45%, Cincinnati (Ohio) 54%, Davenport (Iowa) 62% und Milwaukee (Wisconsin) 70%.
  • New York war um 1890 mit 210.000 in Deutschland geborenen Einwohnern nach Berlin, München, Hamburg und Köln theoretisch die fünftgrößte deutsche Stadt.
  • In den USA gab es Ende des 19. Jahrhunderts Hunderte deutsche Zeitungen, darunter viele Tageszeitungen. Trotzdem hatte Deutsch niemals eine ernsthafte Chance, Amtssprache zu werden.

Deutsche Bauern besiedelten weite Landstriche, insbesondere in der neu besiedelten Prärie in Nebraska, Kansas, North und South Dakota. Um 1900 waren rund 40% der landwirtschaftlichen Nutzfläche der USA im Besitz von deutschen Auswanderern bzw. deren Kindern.

Viele deutsche Arbeiter, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in die USA auswanderten, waren Sozialisten und bestimmten ganz wesentlich die Gewerkschaften und den Arbeitskampf während der Industrialisierung der Vereinigten Staaten.

Deutsche Auswanderer kamen aber nicht nur aus Deutschland. Ungefähr 100.000 Russlanddeutsche wanderten bis 1900 ebenfalls in die USA ein, hauptsächlich nach North und South Dakota, Kansas und Nebraska sowie Chicago. Die Zahl ihrer Nachkommen beträgt heute ca. 1 Million.

Falls ihr euch für deutsche Auswanderer in den USA im 19. Jahrhundert interessiert, möchte ich euch meine Auswanderer-Romane ans Herz legen.

 

 

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Warum gibt es zwei Dakotas?

Am 2. November 1889 wurde das seit 1861 bestehende Dakota Territory geteilt und North Dakota sowie South Dakota als eigenständige Bundesstaaten in die USA aufgenommen.

Das Dakota Territory war ein Hoheitsgebiet der Vereinigten Staaten, dem ein vom US-Präsident eingesetzter Gouverneur vorstand. Als es 1861 vom Nebraska Territory abgespalten wurde, gab es kaum weiße Siedler in diesem Gebiet, zu dem anfangs auch noch große Teile der heutigen Staaten Montana und Wyoming gehörten. Das Territory wurde nach den dort lebenden Dakota-Indianern benannt, die zusammen mit den Lakota das Volk der Sioux bilden.

Ab 1870 setzte dann jedoch eine verstärkte Besiedlung ein. Das Homestead Gesetz (Homestead Act) ermöglichte jeder Person über 21 Jahren, sich beinahe kostenlos auf einem 160 Acre (64,7 ha) großen Stück Land niederzulassen und dieses zu bewirtschaften. Nach einer Dauer von fünf Jahren wurde der Siedler dann zum Eigentümer. Davon machten auch Tausende deutsche Einwanderer Gebrauch, darunter viele Russlanddeutsche. (Wer mehr dazu lesen möchte, dem empfehle ich meinen Auswanderer-Krimi Hoffnung ist ein weites Feld, der im Dakota Territory des Jahres 1881 spielt.)

Der Südosten des Dakota Territory wurde zuerst besiedelt, dann der Westen mit den Black Hills und der berüchtigten Goldgräberstadt Deadwood. Die Besiedlung North Dakotas erfolgte zuletzt.
 

Dass das Dakota Territory 1889 gespalten und als zwei Staaten in die Union aufgenommen wurde, dafür gibt es drei Gründe:

1. Die Stadt Yankton in der südöstlichen Ecke des Gebietes war von 1861 bis 1883 die Hauptstadt des Dakota Territory. Als jedoch 1883 Bismarck im Norden Hauptstadt wurde, verschärfte sich die Rivalität zwischen dem Norden und dem Süden.

2. Die Bevölkerungszentren im Norden (um Bismarck) und im Süden (um Sioux Falls im Osten und Rapid City im Westen) lagen mehrere Hundert Meilen voneinander entfernt. Das war nicht gerade praktisch, z.B. wenn es um die Reisen der Volksvertreter und der Regierungsmitarbeiter ging.

3. Die Republikanische Partei erhielt durch die Spaltung zusätzliche Stimmen im U.S. Senat, da jeder Staat zwei Senatoren entsendet. Beide Staaten werden auch heute noch von den Republikanern, der Partei Abraham Lincolns, der das Homestead Gesetz unterzeichnet hatte, dominiert.

Falls ihr euch für die deutsche Auswanderung nach Amerika im 19. Jahrhundert interessiert, möchte ich euch meine Auswanderer-Romane "Hoffnung ist ein weites Feld" und "Man erntet, was man sät" ans Herz legen.

Auswanderer-RomanePressestimmen:

"Hoffnung ist ein weites Feld" ist der gelungene Start einer Romanreihe, die das Leben der Familie Sievers von 1881 bis in die vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts zum Thema haben soll." (Histo-Couch.de)

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Mehr dazu: Amerika-Auswanderer-Romane

Die Turnbewegung in den Vereinigten Staaten

Der Ursprung der Turnbewegung

1811 rief Friedrich Ludwig Jahn ("Turnvater Jahn") den Berliner Turnverein ins Leben und in der Folgezeit wurden weitere Turnvereine in rund 150 Städten des zersplitterten Deutschlands gegründet, die 1818 bereits mehr als 12.000 Mitglieder zählten. Zweck der Turnbewegung war allerdings nur scheinbar der Sport. Vielmehr ging es um den Kampf für die deutsche Einheit und eine diesbezügliche paramilitärische Ausbildung der Turner.

Deutsche Flüchtlinge riefen die Turnbewegung in den Vereinigten Staaten ins Leben

Briefmarke American TurnersNach der niedergeschlagenen Revolution von 1848 kamen viele Turner als politische Flüchtlingen nach Amerika und gründeten hier ebenfalls zahlreiche Turnvereine. Die deutsche Turnbewegung in den Vereinigten Staaten von Amerika unterstützte die Wahl Abraham Lincolns und stellten u.a. den Ordnungsdienst bei seiner Amtseinführung und bei seiner Beerdigung. Viele Turner, die in den USA auch "Turners" genannt wurden (so wie auf der abgebildeten Briefmarke), kämpften als Freiwillige im amerikanischen Bürgerkrieg.

1948 gab die amerikanische Post eine Sonderbriefmarke zum hundertjährigen Bestehen der Turnbewegung in den Vereinigten Staaten heraus.

Die Spuren der deutschen Turnvereine in Amerika

Der California Turnverein in Sacramento, der 1854 gegründet wurde, ist der älteste noch bestehende Turnverein in den USA.

Viele Turnhallen stehen nicht mehr, aber mitunter kann man anhand der Inschriften an Gebäuden noch einige von ihnen entdecken.

Die Turnhalle in Milwaukee (Wisconsin) ist noch sehr gut erhalten und dient heute als Veranstaltungsort für Konzerte:

Turnverein Milwaukee

So sah es 1910 im Turnsaal in Milwaukee aus:
 

Die Halle des "Turn-Verein Lincoln" in Chicago beherbergt heutzutage einen Fitnessclub, über dessen Eingang man aber noch diese Inschrift sehen kann:

Turnverein Lincoln Chicago

Von der Turnhalle Vorwaerts in Chicago steht nur noch das Empfangsgebäude. Über dem Torbogen kann man bei genauem Hingucken die Inschrift "TURNHALLE" entdecken:

Turnhalle Vorwaerts Chicago

Weitere Fotos von der Turnhalle Vorwaerts gibt es hier: Spurensuche: Deutsche Einwanderer in Chicago - Teil 2

Und falls ihr in die Welt der Deutschen in Chicago eintauchen wollt, empfehle ich euch meinen Auswanderer-Krimi "Mit Müh und Not", der 1886 in Chicago spielt.

"Wie auch mit den ersten beiden Bänden schaffte Kai Blum es erneut, mich zu begeistern. Authentisch schildert er die historischen Ereignisse und hat die fiktiven Charaktere mit ihren Erlebnissen gekonnt eingebaut." (Die-Rezensentin.de)

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Josef Dietzgen in Chicago

Ich komme hier in meiner Nachbarschaft in Chicago oft an diesem alten Fabrikgebäude vorbei:

Josef DietzgenDer Name Dietzgen fiel mir gleich auf. Und tatsächlich: Eugene Dietzgen (1862–1929) war der Sohn des Philosophen Josef Dietzgen (1828–1888).

Josef Dietzgen verfasste zunächst unabhängig Schriften über einen Dialektischen Materialismus, z.B. das Buch "Das Wesen der Menschlichen Kopfarbeit", wurde dann aber ein glühender Verfechter der Lehren von Karl Marx und Friedrich Engels, die ihn ihrerseits ebenfalls sehr schätzten. Marx nannte ihn 1872 auf dem Den Haager Kongress der Internationalen Arbeiterassoziation „unser Philosoph“.

Josef Dietzgen in Amerika

Dietzgen emigrierte aufgrund politischer Verfolgung in die USA, und zwar von 1849 bis 1851 und 1859 bis 1861, kehrte zwischenzeitlich nach Deutschland zurück und lebte schließlich endgültig von 1884 bis zu seinem Tod im Jahr 1888 in Amerika. Von 1884 bis 1886 war er Chefredakteur der Zeitung Der Sozialist in New York und zog dann auf Drängen seines Sohnes Eugen Dietzgen nach Chicago. Dieser schrieb seinen Namen amerikanisch als Eugene und betrieb eine Fabrik für Büromöbel und später technische Zeicheninstrumente. Beeinflusst von den sozialistischen Überzeugungen seines Vaters sorgte Dietzgen dafür, dass in seinem Unternehmen menschenwürdige Arbeitsbedingungen herrschten.

Josef Dietzgen und die Chicagoer Arbeiter-Zeitung

Chicagoer Arbeiter-ZeitungJosef Dietzgen schrieb in Chicago zunächst an eigenen Werken und übernahm dann die Redaktion der auf Deutsch erscheinenden anarchistischen Chicagoer Arbeiter-Zeitung, unmittelbar nachdem deren Chefredakteur August Spies wegen des Bombenanschlags am Haymarket zunächst verhaftet und dann unschuldig hingerichtet wurde. (In den ersten Tagen nach dem Bombenanschlag waren zudem fast alle Mitarbeiter der Zeitung verhaftet worden, was die Existenz des Blattes ernsthaft bedrohte.) Die Anarchisten in Chicago, dass sei hier erwähnt, waren eine besondere anarchistische Bewegung, die mehrheitlich nicht auf individuelle Gewalttaten, sondern auf eine revolutionäre Erhebung der arbeitenden Massen setzte, die eine Gesellschaft ohne Machtstrukturen zum Ziel hatte. In Chicago standen Tausende Anarchisten, die meisten von ihnen Deutsche, an der Spitze der Achtstunden-Bewegung, die Anfang Mai 1886 ihren vorläufigen Höhepunkt gefunden hatte und vom Kapital als ernsthafte Bedrohung angesehen wurde.

Dietzgen selbst war kein Anarchist, aber er half der Arbeiter-Zeitung mutig in einer Zeit, in der in Chicago eine regelrechte Hexenjagd auf Anarchisten und Sozialisten stattfand. (Darum geht es in meinem Auswanderer-Krimi "Mit Müh und Not"). Er war der festen Überzeugung, dass die Arbeiter besonders in dieser Zeit eine eigene Zeitung benötigten. Auch sein Haus wurde von der Polizei durchsucht, aber er ließ sich nicht einschüchtern.

Bemerkenswert ist, dass Dietzgen der Arbeiter-Zeitung (und den Wochenendausgaben Der Vorbote und Die Fackel) seine Arbeitskraft ohne zu zögern und unentgeltlich anbot, obwohl diese oft abfällig über ihn geschrieben hatte, so wie das in innerhalb der verschiedenen sozialistischen Strömungen nicht unüblich war. Aber Dietzgen betonte, dass die Gemeinsamkeiten von Anarchisten und Sozialisten wichtiger als die Unterschiede waren. (Diese Haltung macht ihn zu einer besonderen Persönlichkeit in der Geschichte der Arbeiterbewegung, in der viele die wahre Lehre für sich in Anspruch zu nehmen scheint.) Als Folge wurde er von vielen Sozialisten angefeindet, aber er bereute seinen Schritt nicht.

Josef Dietzgens GrabJosef Dietzgen war noch nicht einmal 60 Jahre alt, als er am 15. April 1888 nach einem Sonntagsspaziergang und dem Mittagessen im Haus seines Sohnes im Chicagoer Stadtteil Lincoln Park an einem Herzinfarkt starb, inmitten eines politischen Streitgespräches mit einem Bekannten des Sohnes.

Seine Familie beerdigte ihn Seite an Seite mit den hingerichteten Anarchisten auf dem Waldheim Friedhof (heute Forest Home Cemetery), nahe Chicago.

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Falls ich euer Interesse an den Ereignissen in Chicago geweckt habe: Mit Müh und Not

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Die zwei Leben des Felix Paul Greve


Felix Paul Greve/Frederick Philip Grove, ca. 1921
1909 begeht der deutsche Schriftsteller Felix Paul Greve Selbstmord. 1922 betritt ein Mann namens Frederick Philip Grove die kanadische Literaturszene und ist über seinen Tod im Jahr 1948 hinaus einer der wichtigsten Romanautoren des Landes. Dass es sich bei Greve und Grove um dieselbe Person handelt, wird erst 1973 von einem Literaturwissenschaftler entdeckt.

Felix Paul Greve wird 1879 in Westpreußen geboren. Nachdem der Vater kurz als Gutsverwalter in Pommern gearbeitet hatte, zieht die Familie 1881 nach Hamburg. 1892 trennen sich die Eltern und Greves ältere Schwester wandert wenig später in die USA aus. Greve studiert in München, wo er als Autor und Übersetzer Kontakt mit dem Kreis um Stefan George hat.

Else Endell/Elsa von Freytag-Loringhoven
1902 geht Felix Paul Greve nach Berlin und hat dort ein Verhältnis mit Else Endell, der Frau des Architekten August Endell, mit der er nach Palermo durchbrennt. 1903 kehrt Greve nach Deutschland zurück und wird in Bonn verhaftet. Ein ehemaliger Studienfreund hatte ihn wegen Zahlungsunfähigkeit angezeigt, weil er ein Privatdarlehen nicht zurückzahlen konnte. Greve verbringt ein Jahr im Gefängnis. Während dieser Zeit schreibt und übersetzt er viel und nimmt Kontakt mit André Gide und H. G. Wells auf.
SS Megantic
Nach der Entlassung lebt er mit Else Endell in der Schweiz, in Frankreich und in Berlin, wo die beiden 1907 heiraten. Er übersetzt weiterhin aus dem Englischen und Französischen, schreibt zwei Romane und ein Theaterstück. Greve hat ständig mit Schulden zu kämpfen, verkauft seine Übersetzung von Jonathan Swifts Prosaschriften gleichzeitig an zwei Verlage, täuscht 1909 seinen Selbstmord vor und verlässt Europa an Bord der SS Megantic.

Felix Paul Greve reist nach Montreal, Toronto und New York und nimmt unter dem Namen Frederick Philip Grove eine neue Identität an. Else folgt im Jahr darauf in die USA und die beiden leben bis zu ihrer Trennung im Jahr 1911 auf einer Farm in Kentucky. Else geht nach New York und wird einige Jahre später unter dem Namen Baroness Elsa von Freytag-Loringhoven als dadaistische Künstlerin bekannt.

Grove zieht dagegen 1912 in die kanadische Provinz Manitoba und arbeitet als Lehrer auf dem Land. 1914 heiratet er seine Kollegin Catherine Wiens und 1921 wird er kanadischer Staatsbürger. Ab 1922 erscheinen seine in englischer Sprache geschriebenen Werke, die ihn spätestens ab 1928 landesweit bekannt machen. In semi-autographischen Werken verbreitet Grove die Legende, dass er einer britisch-schwedischen Familie entstammt.

Erst 1973 deckt ein kanadischer Literaturwissenschaftler auf, dass es sich bei Frederick Philip Grove um Felix Paul Greve handelt. Heute gelten seine realistischen Prärieromane als Klassiker der kanadischen Literatur und sind auch ein Vorbild für meine Auswanderer-Romane "Hoffnung ist ein weites Feld" und "Man erntet, was man sät".

Auswanderer-RomanePressestimmen:

"Hoffnung ist ein weites Feld" ist der gelungene Start einer Romanreihe, die das Leben der Familie Sievers von 1881 bis in die vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts zum Thema haben soll." (Histo-Couch.de)

"Ein spannendes Buch, in dem historische Fakten gekonnt ins Krimi-Genre eingebettet werden." (DAS MAGAZIN)

Spurensuche: Deutsche Einwanderer in Chicago

Um 1890 bestand ein Drittel der damals eine Million Einwohner zählenden Stadt Chicago aus deutschen Einwanderern. Wer mit offenen Augen durch die Stadt geht, insbesondere etwas abseits vom Zentrum, wird hin und wieder Spuren entdecken, die von den Deutschen in Chicago hinterlassen wurden.

Ich wohne seit zwei Jahren in Chicago und habe in dieser Zeit den Auswanderer-Roman Mit Müh und Not geschrieben, der 1886 in dieser Stadt spielt. Deshalb achte ich bei meinen Streifzügen besonders auf Spuren deutscher Auswanderer im 19. Jahrhundert. Hier ist eine Auswahl:

Die Kirche St. Michael wurde 1869 von deutschen Katholiken gebaut. Als einziges Gebäude im Stadtteil Old Town überstand sie den großen Stadtbrand des Jahres 1871 und bis 1885 war sie das höchste Bauwerk in Chicago:

St. Michael Katholische Kirche Chicago

Diese evangelische Kirche an der Ecke von Dickens Avenue und Fremont Street wurde 1916 von deutschen Einwanderern gebaut:

Evangelische Kirche Chicago

Deutsche Kirche Chicago

Der Turnverein Lincoln wurde 1885 gegründet und bestand bis 1994:

Turnverein Lincoln Chicago

Deutscher Turnverein Chicago

Der Germania Club, ein Verein deutscher Einwanderer, hat dieses Gebäude 1889 in Chicago gebaut:

Germania Club Chicago

Dieses ungewöhnliche Goethe-Denkmal wurde 1913 von deutschen Einwanderern in Chicago errichtet:

Goethe Denkmal Chicago

Dieses ebenfalls von Deutschen finanzierte Schiller-Denkmal stammt aus dem Jahr 1886:

Schiller Denkmal Chicago

Eugene Dietzgen (1862–1929) war der Sohn des Philosophen Joseph Dietzgen (1828–1888), ein Freund von Karl Marx und Friedrich Engels. Joseph Dietzgen übernahm während seiner letzten zwei Lebensjahre die Redaktion der Chicagoer Arbeiter-Zeitung, nachdem deren Chefredakteur August Spies hingerichtet wurde. (Darum geht es in meinem Roman Mit Müh und Not.) Sein Sohn Eugene kam ebenfalls nach Chicago und betrieb eine Fabrik für Büromöbel:

Dietzgen Chicago

Diese 1875 von deutschen Einwanderern gegründete Drogerie in Chicago hat bis heute überlebt:

Turnverein Lincoln Chicago

Weiterlesen: Spurensuche: Deutsche Einwanderer in Chicago - Teil 2

Falls ihr in die Welt der Deutschen in Chicago eintauchen wollt, empfehle ich euch meinen Auswanderer-Krimi "Mit Müh und Not", der 1886 in Chicago spielt.

"Wie auch mit den ersten beiden Bänden schaffte Kai Blum es erneut, mich zu begeistern. Authentisch schildert er die historischen Ereignisse und hat die fiktiven Charaktere mit ihren Erlebnissen gekonnt eingebaut." (Die-Rezensentin.de)

"Man spürt regelrecht die gespannte Atmosphäre in der Stadt." (Histo-Couch.de)

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