Der Ursprung der Turnbewegung
1811 rief Friedrich Ludwig Jahn ("Turnvater Jahn") den Berliner Turnverein ins Leben und in der Folgezeit wurden weitere Turnvereine in rund 150 Städten des zersplitterten Deutschlands gegründet, die 1818 bereits mehr als 12.000 Mitglieder zählten. Zweck der Turnbewegung war allerdings nur scheinbar der Sport. Vielmehr ging es um den Kampf für die deutsche Einheit und eine diesbezügliche paramilitärische Ausbildung der Turner.
Deutsche Flüchtlinge riefen die Turnbewegung in den Vereinigten Staaten ins Leben
Nach der niedergeschlagenen Revolution von 1848 kamen viele Turner als politische Flüchtlingen nach Amerika und gründeten hier ebenfalls zahlreiche Turnvereine. Die deutsche Turnbewegung in den Vereinigten Staaten von Amerika unterstützte die Wahl Abraham Lincolns und stellten u.a. den Ordnungsdienst bei seiner Amtseinführung und bei seiner Beerdigung. Viele Turner, die in den USA auch "Turners" genannt wurden (so wie auf der abgebildeten Briefmarke), kämpften als Freiwillige im amerikanischen Bürgerkrieg.
1948 gab die amerikanische Post eine Sonderbriefmarke zum hundertjährigen Bestehen der Turnbewegung in den Vereinigten Staaten heraus.
Die Spuren der deutschen Turnvereine in Amerika
Der California Turnverein in Sacramento, der 1854 gegründet wurde, ist der älteste noch bestehende Turnverein in den USA.
Viele Turnhallen stehen nicht mehr, aber mitunter kann man anhand der Inschriften an Gebäuden noch einige von ihnen entdecken.
Die Turnhalle in Milwaukee (Wisconsin) ist noch sehr gut erhalten und dient heute als Veranstaltungsort für Konzerte:
So sah es 1910 im Turnsaal in Milwaukee aus:
Die Halle des "Turn-Verein Lincoln" in Chicago beherbergt heutzutage einen Fitnessclub, über dessen Eingang man aber noch diese Inschrift sehen kann:
Von der Turnhalle Vorwaerts in Chicago steht nur noch das Empfangsgebäude. Über dem Torbogen kann man bei genauem Hingucken die Inschrift "TURNHALLE" entdecken:
Weitere Fotos von der Turnhalle Vorwaerts gibt es hier: Spurensuche: Deutsche Einwanderer in Chicago - Teil 2
Und falls ihr in die Welt der Deutschen in Chicago eintauchen wollt, empfehle ich euch meinen Auswanderer-Krimi "Mit Müh und Not", der 1886 in Chicago spielt.
"Wie auch mit den ersten beiden Bänden schaffte Kai Blum es erneut, mich zu begeistern. Authentisch schildert er die historischen Ereignisse und hat die fiktiven Charaktere mit ihren Erlebnissen gekonnt eingebaut." (Die-Rezensentin.de)
"Man spürt regelrecht die gespannte Atmosphäre in der Stadt." (Histo-Couch.de)
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