Tipps für Zugreisen in den USA

Mit dem Zug durch die USA zu reisen, ist insgesamt umständlicher als das Zug fahren in Europa.

Damit sind allerdings nicht die Regionalzüge gemeint, die in verschiedenen Ballungsgebieten die jeweilige Großstadt mit wichtigen umliegenden Orten zum Zwecke des Berufsverkehrs verbinden und an deren Bahnhöfen sich nicht selten kostenlose Parkplätze befinden. Diese Züge zu benutzen, ist relativ unkompliziert. Hier soll es vielmehr um die für den Fernverkehr zuständige staatliche Bahngesellschaft Amtrak gehen. Diese fährt leider nur auf relativ wenigen Strecken und ihre Züge haben oft Verspätung.

Hier einige Tipps zum Thema Zugreisen in den USA, die auf Erfahrungen beruhen, die ich über die Jahre gemacht habe:

1. Zugfahrkarten sollten weit im Voraus gekauft werden, denn jeder Zug nimmt nur so viele Passagiere mit, wie Sitzplätze vorhanden sind. Je eher man das macht, desto preiswerter werden die Fahrkarten zudem sein.

2. Auf größeren Bahnhöfen muss man wie beim Fliegen in einem Wartebereich bleiben und vor Betreten des Bahnsteiges die Fahrkarte vorzeigen. Die Bahnsteige haben oft den Charakter einer Fabrikhalle aus dem 19. Jahrhundert.

Zug fahren in den USA3. Man sollte die Anweisungen zum Ein- und Aussteigen beachten, da das oft nur an bestimmten Türen erfolgen darf. Die Türen dürfen auch nur vom Personal geöffnet werden.

4. Die Züge sind bequem und sauber, jedoch oft zu kalt. Ihr seid daher gut beraten, einen Pullover, eine Jacke oder eine Decke dabei zu haben.

5. Da sich die Eisenbahnstrecken in der Regel im Besitz privater Eisenbahngesellschaften befinden, haben Güterzüge oft Vorfahrt und es kommt nicht selten zu Verspätungen im Personenverkehr. Daher sollte man ausreichend Zeit einplanen.

Wenn man viel Geduld mitbringt, kann das Zug fahren in den USA aber viel Spaß machen. Man fährt durch Landschaften, die man im Auto oder Flugzeug nicht gesehen hätte. Viele Züge haben einen Aussichtswagen, der einen Panoramablick ermöglicht. Auch wird man oft Amischen begegnen, denn die reisen gerne mit dem Zug.

Die Amtrak-Website gibt es übrigens auch in einer deutschen Version.

Das Thema Zugreisen in den USA wird auch ausführlich in diesem Buch behandelt:

Fettnäpfchenführer USA: Ein unterhaltsamer Reiseknigge

Mal ehrlich: Wie gut kennen Sie die USA denn nun wirklich? Klar, Sie haben schon zahllose amerikanische Filme gesehen, aber wissen Sie, welche Besonderheiten es beim Arztbesuch in den USA gibt, was Sie im Straßenverkehr beachten müssen, um nicht verhaftet zu werden, und welche Dinge Sie sagen und vor allem nicht sagen sollten?

Egal, ob Sie den Urlaub oder eine längere Zeit jenseits des Atlantiks verbringen wollen, die Zahl der Fettnäpfchen, in die Sie unwissend tappen können, ist groß. Wenn Sie sich darauf nicht gut vorbereiten, wird es Ihnen wie Torsten F. und Susanne M. ergehen, die sich bei ihrem ersten Aufenthalt in den USA fortlaufend blamieren, und das sogar beim Eiskauf.

"Das Buch ist rundum gelungen. Unterhaltsam und informativ." Zeitzonen.de

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Diesen "USA-Knigge" gibt es ab 4. Oktober wieder in eurem Lieblingsbuchladen und bei Amazon.de, Thalia.de und Hugendubel.de

13 Kommentare:

  1. Vor 10 Jahren gab es so Zeitkarten, mit denen man für 2- 4 Wochen die USA oder auch nur den Osten oder Westen bereisen konnte. War super, ich weiss aber nicht ob es das Angebot noch gibt.

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    1. Ja, die gibt es noch. Ist sicher eine feine Sache, wenn man viel sehen will. Hier ist der Link: http://deutsch.amtrak.com/amtrak/ende/24/_tickets_amtrak_com/itd/amtrak/selectpass
      Ich nehme an, dass das vor 10 Jahren wesentlich preiswerter war?

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  2. Ich bin letzten Sommer für 5 Wochen in den USA gewesen und bin dabei ausschließlich mit dem Zug zwischen den Städten unterwegs gewesen mit dem Rail Pass für 30 Tage. (Meine Strecke: Miami => Washington => New York => Boston => Chicago => Denver => Yosemite => San Francisco) Alles in allem war es ein super Erlebnis und bereue es nicht mit dem Zug gefahren zu sein.

    Negativ:
    - Ja, die Züge sind nicht sehr schnell und müssen oft auf Güterzüge warten, so dass teilweise schon beträchtliche Versprätungen zustande kommen.
    - Im Verhältnis zu deutschen Zügen ist das Fahrerlebnis dann doch um einiges holpriger.
    - Aus Kostengründen habe kein Sleeper Car reserviert, da ich relativ spät gebucht habe und die Preise unverhältnismäßig hoch waren (mehrere Hundert Dollar nur für eine Zugfahrt, nur damit ich halbwegs vernünftig schlafen kann? NO WAY! (Ja ich weiß, damit sind auch noch andere Annehmlichkeiten wie z.B. eine Dusche verbunden, aber trotzdem)).
    - Auch hatte ich durchaus das Gefühl, den Altersdurchschnitt teils erheblich zu senken (Ich: 29 Jahre), wobei auch viele Jüngere dabei waren, aber eben auch viele Rentner, die dem Flugzeug nicht trauen.
    - Essen kann man entweder im Restaurant, war mir aber zu teuer, oder im Bistro, da gibts aber nur einfaches Fastfood (oder teures, okayes Obst), so dass man vielleicht lieber selbst was mitbringt, wenn man was vernünftiges haben möchte.
    - Es stimmt, die Züge sind teils relativ kalt, d.h. insbesondere wenn man im Sommer reist und daher leicht gekleidet ist, empfiehlt es sich eine, eine Decke mitzunehmen.

    Positiv:
    - Fast immer gut gelaunte Zugbegleiter, mit denen man teilweise viel Spaß haben kann (Grüße an Glen auf der Strecke von Miami nach Washington an dieser Stelle ;) ) und auch immer sehr hilfsbereit sind
    - bequeme Sitze, die zwar nicht perfekt zum Schlafen geeignet sind, aber "reclinable" (irgendwie fällt mir dazu keine gute Übersetzung ein; klappbar?) sind und eine super Beinfreiheit bieten. Idealerweise war der Zug auch nicht so voll, dann hatte man es richtig bequem und 2 Sitze für sich.
    - In den Bistro Cars kam ich auch immer wieder mit verschiedenen Leuten ins Gespräch.
    - Auf das Gewicht des Gepäcks wurde nicht wirklich geachtet, wenn man Gepäck nicht aufgegeben hat, so dass man im Gegensatz zum Flugzeug weit mehr als 23Kg in den Koffer packen konnte.
    - Die Doppeldecker-Züge mit Aussichtsfentern sind sicherlich auch eine coole Sache in den Rockies. Auch sonst hat man des Öfteren richtig schöne Landschaften sehen und schöne Bilder machen können.
    - Dass die Bahnhöfe nicht immer eine optische Augenweide sind, dem stimme ich zu, aber zumindest sind die Wartehallen nicht offen wie in Deutschland (was im Winter bekanntermaßen relativ unangenehm sein kann), sondern geschlossen und damit meiner Meinung nach angenehmer waren, und außerdem Steckdosen bieten, man also auch
    da seine elektronischen Geräte laden konnte. Dies gilt auch für die Züge, bei denen ist an jedem Sitz und an allen Tischen im Bistro Car eine Steckdose.
    - Auf regionaleren Strecken wie z.B. NY => Boston wird Free WiFi angeboten. Da man teilweise ziemlich durch die Walachei fährt, hat man oft kein oder nur schlechtes Mobilfunknetz.
    - Ja, Amish habe ich ebenfalls gesehen :)

    Das wars erst mal was mir so einfällt, vielleicht profitiert ja der ein oder andere von meinen Erfahrungen oder findet es zumindest interessant :). Sollte mir noch etwas einfallen, füge ich das noch hinzu.

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    1. Hallo David, vielen Dank für deine ausführlichen Beobachtungen, die ich voll und ganz bestätigen kann und die sicher allen, die eine ähnliche Reise erwägen, helfen werden.
      Ich habe einmal ein Schlafabteil gebucht, fand aber, dass das viel zu teuer war. Auf den normalen Sitzen kann man auch einigermassen gut schlafen, denn wie du schon gesagt hast, ist die Beinfreiheit enorm und die Sitze lassen sich gut zurücklehnen, viel besser als im Flugzeug.

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  3. Ich bin schon öfter auf der Strecke Fresno/ SF gefahren. Das Zugfahren in den USA ist schon sehr anders als in Deutschland, aber irgendwie auch ein Abenteuer. Was ich liebe ist das Free WiFi. Da kann sich die DB mal eine Scheibe abschneiden! Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Zugpersonal sehr freundlich ist und ein fröhliches Gemüt hat! :) Negativ finde ich auch die Unverlässlichkeit des Fahrplans. So viele Verspätungen!

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  4. Reiseheldin06.08.15, 13:11

    Ich habe eine Frage. Ich fahre im September mit dem Coast Starlight von Seattle nach Sacramento. Mir ist noch nicht ganz klar, wie es mit dem Gepäck läuft. Nehme ich das mit in den Zug oder wird das aufgegeben. Ich meine mal gesehen zu haben, dass das Gepäck aufgegeben wird. Danke schon einmal :)

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    1. Das Gepäck nimmt man mit in den Zug. Die Gepäckablagen sind recht geräumig und es gibt auch extra Fächer für sehr große Gepäckstücke.
      Viel Spaß auf dieser Strecke, die sicher sehr schön ist!

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    2. Kann ich bestätigen. Einzig auf der Strecke Miami - DC habe ich das Gepäck aufgegeben, was ich bereut habe, da ich mich damit herumgeplagt habe, auf 20(?) Kg zu kommen. Der Vorteil beim Mitnehmen ist also vor allem, dass man keine Gewichtsbegrenzung beachten muss, und man hat natürlich die Sachen parat.

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  5. Hi David,
    vielen Dank für den hilfreichen Bericht. Mich würde interessieren: war die von dir dargestellte Route vollständig? Wenn nein, wo wart ihr noch? Wie viele Übernachtungen hattet ihr vor Ort? Danke!

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    1. Hi Lukas! Ja, das war meine komplette Route. Die Anzahl der Übernachtungen ware unterschiedlich. In New York war ich etwa eine Woche, ansonsten durchschnittlich 2-3 Übernachtungen je Stadt. Solltest du noch weitere Fragen haben, immer her damit.

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  6. Hej, mir ist noch eine Frage eingefallen, die mich beschäftigt. Das Ticket für den Coast Starlight beinhaltet ja auch einen Sitzplatz. Aber wann bekomme ich den zugewiesen. Weil auf dem Ticket, wie das zum Beispiel bei uns ist, wird keiner angegeben. Danke noch einmal für die Hilfe :)

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    1. Wenn der Platz nicht auf dem Ticket verzeichnet ist, wird er beim Einsteigen vom Schaffner zugewiesen. In der Regel gibt er einem einen handbeschriebenen Schnipsel Papier mit der Sitznummer. Meistens geben sich die Schaffner grosse Mühe, Leute die zusammen reisen auch zusammen sitzen zu lassen.

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