Waffenbesitz in den USA

Eine Sache, die mir in den USA überhaupt nicht gefällt, ist der weitverbreitete Waffenbesitz.

Heute bin ich auf einige Statistiken aufmerksam geworden, die meine Befürchtungen weit übertroffen haben:

- 34 Prozent der Amerikaner sagen, dass sie eine Pistole bzw. ein Gewehr besitzen
- In 47 Prozent der U.S.-Haushalte gibt es Schusswaffen
- In der Regel sind es Männer, die Waffen besitzen: 46 Prozent aller erwachsenen Männer in den USA sagen, dass sie eine Waffe haben. Bei Frauen liegt der Wert dagegen bei 23 Prozent (Quelle: Gallup)

- Im Jahr 2010 starben in den USA 31.513 Menschen durch Schussverletzungen (Selbstmord: 19.308; Mord: 11.015; Unfall: 600)
(Quelle: CDC)

Das ist erschreckend. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich in den 18 Jahren, in denen ich nun schon in den USA lebe, im Alltag erst einmal eine Waffe gesehen habe.

Zum Weiterlesen: Kriminalität in den USA (In diesem Artikel gibt es einfache Verhaltensregeln, mit denen man sich vor Kriminalität besser schützen kann.)

6 Kommentare:

  1. Hallo Kai,
    was mich hier ganz besonders erschreckt, ist, wie einfach Waffen, und zwar solche, die eigentlich nur dazu dienen können, Menschen umzubringen, frei verkäuflich sind. Ich war, weil ich das einfach einmal sehen wollte, vor etwa zwei Jahre auf einer "Gun Show" [http://tinyurl.com/27v499t] und da wurde sogar ein Scharfschützengewehr angeboten [Schussweite über 1800 Meter, und mit einer Durchschlagskraft, die sogar dünne Panzerungen überwindet], wie es z.B. die Armee einsetzt. Käuflich war das Ding, das es ja ein Verkauf von Privat and Privat war, OHNE JEDEN Nachweis!!!
    Ansonsten: ich habe früher in Deutschland nie etwas anderes in der Hand gehabt als ein Luftgewehr auf der Kirmes, bin aber hier doch froh, dass meine Frau aus den Beständen ihres Vaters noch ein Schrotgewehr hat. Ich habe auch damit umgehen gelernt, um im Zweifelsfall damit auf Klapperschlangen schießen zu können, denn vor diesen Biestern habe ich Angst. Oder ggf. auch auf kranke Tiere [http://tinyurl.com/95mfbb8]. Auf Menschen würde ich es nie richten.
    Liebe Grüße aus dem südlichen Texas,
    Pit

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  2. Hallo Pit, ich finde auch, dass der einfache Zugang zu Maschinengewehren und dergleichen wirklich unnötig ist. Jagdgewehre kann ich ja noch verstehen, aber ansonsten ist dieser Waffenwahn für mich unbegreiflich. Sicher, die meisten Amerikaner schiessen ja nicht einfach so auf Menschen, aber wenn man sich alleine Mal die Zahl der Todesopfer durch Unfälle mit Schusswaffen ansieht, fragt man sich doch, ob es heutzutage noch angebracht ist, eine Waffe im Haus zu haben (zumindest wenn man nicht auf dem Lande lebt). Viele Grüße, Kai
    P.S. Hier sind klickbare Links zu deinen lesenswerten Blog-Beitraegen: Gun Show(s) und Auf der Pirsch

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  3. Kai, mir geht es da wie Dir, ich kann mich mit den Waffen und Waffengesetzen hier auch nicht anfreunden. :-/ Es scheint als seien in unserem Staat alle versessen auf ihre Waffen...und das ist auch das taegliche Gespraechsthema in meiner Firma. Einige Kollegen brachten sogar ihre Waffen mit um sie vorzufuehren und in der Pause schiessen zu gehn. Ich finde das unmoeglich...und war froh als unsere Cheffin darauf aufmerksam machte, dass es illegal ist Waffen in unserem (state) Gebaeude zu haben. Es war mir sehr unwohl als im Cubicle neben mir mit einer Waffe handiert wurde. :(
    Wenn in Deutschland was passiert wo eine Schusswaffe involviert war, dann wird darueber geredet wie man Waffen unzugaenglicher machen kann...wenn es in den USA zur Schiesserei kommt werden von den citizens einfach noch mehr Waffen zum Selbstschutz angeschafft. Ich bin der Meinung, dass man das Problem nicht loest indem man das Symptom behandelt...man muss die Ursache behandeln...aber das wird in den USA niemals passieren. Eine Waffe will ich dennoch nicht in meinem Haus. Da bleibt mir wohl nur das Hoffen, dass ich niemals das Opfer eines bekloppten Waffentraegers werde.

    P.S.: Als ich vor 3 Wochen bei meiner Freundin in Montana war trug diese auch immer ihren Revolver bei sich. Anfangs war mir etwas mulmig zu mute aber es machte Sinn, da wir zeitweise ganz allein mitten im Nirgendwo unterwegs waren und sich da oben viele Bekloppte rumtreiben. Am Ende habe ich mich mit ihrer Waffe sogar sicher gefuehlt. Es kommt jedoch auf die Umstaende an. In manchen Gegenden braucht man eine Waffe zum Schutz...die meisten Leute die ich hier in Maine kenne haben ihre Waffen jedoch nur fuer ihren Ego...und weil sie Respekt wollen.

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  4. Zum Glück bringen meine Kollegen keine Waffen mit zur Arbeit (hoffe ich jedenfalls :-). Da ich in einer Unistadt wohne, gibt es hier nicht so viele Waffennarren. Aber auf dem Lande hat hier in Michigan wohl auch fast jeder ein Gewehr.

    Da viele Leute auch durch Unfälle mit Waffen sterben, ist es grundsätzlich besser, keine Waffe im Haus zu haben, finde ich. Zur Not kann man ja immer noch die Polizei rufen. Die kommen hier, wo ich lebe, in Windeseile.

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  5. Ich war fuer nur zehn Monate in den USA und habe da mehrfach Waffen gesehen. Und nicht nur zum Jagen, durchaus auch im Alltag.

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  6. Weitere interessante und kurzweilig geschriebene Aufsätze zum Thema Waffenbesitz:
    http://jagdblut.de/waffenrecht-jagdrecht/selbstschutz/
    http://jagdblut.de/waffenrecht-jagdrecht/waffen-im-volk/
    http://jagdblut.de/waffenrecht-jagdrecht/freier-waffenbesitz/

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