Warum es so lange dauert mit dem dritten Auswanderer-Krimi


Am Ende von „Man erntet, was man sät“ steht dieser Satz: „Der dritte Teil des Auswanderer-Krimis erscheint Anfang Dezember 2014.“ Nun haben wir aber schon Oktober 2016 und das Buch ist immer noch nicht da. Woran liegt das?

Da ist zunächst das Thema: Statt weiter über das Leben der Siedler im Dakota-Gebiet zu schreiben, entschied ich mich, einen thematischen Abstecher nach Chicago zu machen, um über die deutschen Einwanderer zu schreiben, die sich dort in den 1880er Jahren an die Spitze der Arbeiterbewegung gesetzt hatten. Das passt hervorragend in die zeitliche Abfolge der Auswanderer-Krimis und da einige Figuren der ersten beiden Teile entweder aus Chicago stammten bzw. Pläne hatten, dorthin zu gehen, auch bestens in die Handlung. Woran ich aber nicht ausreichend gedacht hatte: Ich musste mich in ein neues historisches Thema einlesen, zumal es um ein tatsächliches historisches Ereignis gehen wird, nämlich den ersten Bombenanschlag in der Geschichte der USA. Da viele der handelnden Figuren wirklich gelebt haben, möchte ich diese so akkurat und fair wie möglich darstellen.

Aber: Das Ganze wurde zu einem Fass ohne Boden, ich entdeckte mehr und mehr Bücher, in gedruckter und digitaler Form, die gelesen werden mussten, um dem Thema historisch gerecht zu werden. Das Manuskript ist jetzt zu drei Vierteln fertig und ich lese immer noch jeden Tag in den Quellen, insbesondere die vielen Zeugenaussagen, die vor Gericht gemacht wurden. Da der Fall nie hundertprozentig aufgeklärt wurde, brauche ich so viele Informationen wie möglich, um mir ein eigenes Urteil bilden zu können.

Ein anderer Grund ist finanzieller und zeitlicher Natur, und beides geht Hand in Hand. Als ich die ersten beiden Teile schrieb, hatte ich eine Weile lang eine Teilzeit-Arbeit. Das war aber finanziell nicht durchzuhalten und ich musste mir wieder eine Vollzeit-Stelle suchen. Dadurch habe ich natürlich weniger Zeit zum Schreiben. Zudem hatte ich noch die Idee für ein anderes Buch, und diese Idee lag mir auch am Herzen und wurde vom Verlag zudem begeistert aufgenommen. Das Ergebnis dieser Arbeit ist der Bessersprecher Englisch (US).

Vor einem Jahr bin ich dann nach Chicago umgezogen. Hier kann ich den dritten Teil direkt am Ort der Handlung schreiben, was natürlich eine tolle Sache ist. (Ich bin immer noch dabei, die genauen Orte des Geschehens hier zu erkunden, was bei der Größe der Stadt ebenfalls einige Zeit in Anspruch nimmt.) In dem Haus, das ihr hier sehen könnt, war z.B. zur Zeit der Handlung das deutsche Krankenhaus in Chicago untergebracht und in dem Zimmer rechts neben der Eingangstür wird eine Szene des Buches spielen.

Dass es in den USA kaum Urlaub gibt (ich habe ganze zehn Tage im Jahr) macht das Fertigstellen eines Buches auch nicht gerade einfach. Ich arbeite jeden Tag so gut es geht an dem Buch und es nimmt tatsächlich Gestalt an. Mein Ziel ist eine Veröffentlichung als E-Book im Januar und als Taschenbuch im Februar. (Zum eigentlichen Schreiben kommen ja auch noch das Lektorat und für das Taschenbuch das Layout der Seiten. Der Buchumschlag ist bereits in Arbeit.)

Ich arbeite leidenschaftlich und ohne finanziellen Anreiz an dieser Buchreihe. Die Verkaufszahlen sind sehr bescheiden und rein wirtschaftlich gesehen wäre es mit Sicherheit besser, andere Bücher zu schreiben. Aber da es doch einen kleinen Leserkreis gibt, dem die ersten beiden Bände sehr gut gefallen haben, mache ich weiter. Wie gesagt, keine Vernunftentscheidung, sondern Herzenssache. Deshalb: Vielen Dank für eure Unterstützung und eure Geduld!

1 Kommentar:

  1. Solange die Augen es mitmachen-ich kann es abwarten und freue mich wenn es fertig ist.

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