Die Amische Sprache: Pennsilfaanisch Deitsch

Mehr als 350.000 Menschen in den USA sprechen die amische Sprache Pennsilfaanisch Deitsch, die auf pfälzischen Dialekten aufgebaut ist.

Wer einmal Gelegenheit hat, einem Gespräch von Amischen oder Mennoniten zuzuhören, z.B. während einer Zugfahrt, wird wahrscheinlich kaum etwas verstehen. Am ehesten wird man wohl einige der vielen englischen Lehnwörter heraushören, z.B. wenn jemand sagt „ich hab gefarmt“. Ein Gespräch ist schwierig, da nur wenige Amische und Mennoniten Hochdeutsch beherrschen.

Pennsilfaanisch Deitsche Zeitung
Die meisten Sprecher leben in Pennsylvania, Ohio und Indiana. Aber auch in 25 anderen Bundesstaaten kann man Pennsilfaanisch Deitsch (englisch: Pennsylvania Dutch) hören. Im Gegensatz zu einigen Regionalsprachen in Deutschland ist die amische Sprache nicht vom Aussterben bedroht, da die Amischen viele Kinder haben.

Die Amischen haben eine lange Geschichte in Amerika. Sie spalteten sich unter der Führung von Jacob Ammann ab 1693 in der Schweiz und in Süddeutschland von den Mennoniten ab und ihre Auswanderung nach Amerika war bereits um 1770 abgeschlossen. Viele der Mennoniten siedelten dagegen erst in Russland und wanderten in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ebenfalls nach Amerika aus.

Viele Amische betreiben Landwirtschaft mit Pferden und verzichten je nach Gruppierung auf Auto, Telefon und Fernsehen, erzeugen aber mitunter eigenen elektrischen Strom, z.B. mit Solarzellen. Ihre Kleidung ist einfach gehalten. Konservative Mennoniten und Amische weisen in der Lebensweise viele Gemeinsamkeiten auf und werden von Außenstehenden leicht verwechselt. Insgesamt sind Mennoniten allerdings der modernen Technik weniger abgewandt und nutzen Autos und Traktoren sowie das Stromnetz.
Übrigens: Sowohl „Amische“ als auch der englische Begriff „Amish“ werden mit einem langen deutschen "A" ausgesprochen.

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Falls ihr euch für die deutsche Auswanderung nach Amerika im 19. Jahrhundert interessiert, möchte ich euch meine Auswanderer-Romane "Hoffnung ist ein weites Feld" und "Man erntet, was man sät" ans Herz legen.

Auswanderer-RomanePressestimmen:

"Hoffnung ist ein weites Feld" ist der gelungene Start einer Romanreihe, die das Leben der Familie Sievers von 1881 bis in die vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts zum Thema haben soll." (Histo-Couch.de)

"Ein spannendes Buch, in dem historische Fakten gekonnt ins Krimi-Genre eingebettet werden." (DAS MAGAZIN)

4 Kommentare:

  1. Hallo, die Auswanderung der Amischen nach Nordamerika war 1770 keinesfalls abgeschlossen. Es gab noch bis in die erste Hälfte der 20. Jh. amische Gemeinden in Deutschland. Auch viele mennonitische Gemeinden in Frankreich waren früher einmal amische. viele Grüße, Lise

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  2. Ach so: Auch die Mennoniten wanderten bereits ab dem 17. Jh. nach Nordamerika aus (anfangs vor allem nach Pennsylvania). Sie gehörten also mit den Amischen und Quäkern zu den frühen Religionsflüchtlingen, die sich in Amerika ansiedelten. Ab dem 19. Jh. übersiedelten dann auch zunehmend die russlanddeutschen Mennoniten nach Amerika (vor allem nach Kanada).

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    1. Ja, stimmt. Ich kenne russlanddeutschen Mennoniten aus Kanada, die ganz ausgezeichnet Deutsch sprechen. Ihre Muttersprache ist Plautdietsch (im Gegensatz zum Pennsilfaanisch Deitsch der Amischen).

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  3. Als wir 1991 im Amish Country (Intercourse, PA) waren, konnten wir die Amischen im moteleigenen Restaurant durchaus verstehen. Es war nicht einfach, aber es war auf jeden Fall mehr als nur die Lehnwörter ;) Unterhalten haben wir uns aber nicht, man weiß ja, dass sie keinen Kontakt zu Touristen wünschen. LG Claudia

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