1844 wurde der Gründer der Mormonenkirche, Joseph Smith, zusammen mit seinem Bruder Hyrum ermordet und die Mehrheit der Mormonen akzeptierte Brigham Young als neues Kirchenoberhaupt. Dieser führte sie 1846/47 von Illinois nach Utah, wo sich noch heute das Zentrum der Mormonen befindet.
Eine kleine Gruppe scharte sich jedoch um den charismatischen Anwalt James Jesse Strang und zog mit ihm nach Wisconsin. Da es dort nicht genug Land gab und das Zusammenleben mit den nichtmormonischen Nachbarn problematisch war, beschloss Strang 1848 einen Umzug auf die im nördlichen Michigansee gelegene Insel Beaver Island, die zwölf Meilen lang und sechs Meilen breit ist. Dort krönte sich Strang 1850 zum König.
King James herrschte mit eiserner Faust über die Insel. Im Gegensatz zu Smith und Brigham war Strang anfangs kein Polygamist, hatte dann aber doch fünf Frauen und insgesamt zwölf Kinder. 1852 ließ er sich von seinen Anhängern ins Parlament von Michigan wählen.
Machtgierig wie King James war, hatte er natürlich auch Feinde, in erster Linie unter den früheren Bewohnern der Insel, hauptsächlich Fischer irischer Herkunft, aber auch unter seinen eigenen Leuten. Am 16. Juni 1856 wurde Strang daher ermordet. Seine Mörder kamen ungestraft davon und die nun führerlosen Mormonen wurden von den Fischern gewaltsam von Beaver Island vertrieben.
Wer Beaver Island heute besucht, kann dort noch die von Strang gegründete Ortschaft St. James und die Druckerei der Mormonen (Old Mormon Print Shop) finden. Um nach Beaver Island zu kommen, fährt man gut zwei Stunden von Charlevoix (im Nordwesten Michigans) mit einer Fähre der Beaver Island Boat Company.
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