Die Renaissance der Food Trucks

In den USA machen Food Trucks gegenwärtig mehr als eine Milliarde Dollar Umsatz im Jahr. Nicht schlecht für einen Gewerbezweig, der eigentlich aus der Not heraus wiederbelebt wurde.

Während der jüngsten Wirtschaftskrise schlossen viele Restaurants und zahlreiche Köche verloren ihre Arbeit. Zugleich lag die Bauwirtschaft am Boden und viele rollende Imbissstände, die die Bauarbeiter zu Mittag mit einfachen Speisen versorgten, standen ungenutzt herum.

Arbeitslose Köche machten sich daraufhin zunehmend selbständig, indem sie einen solchen Truck preiswert kauften und ihre auf Restaurantniveau stehenden Speisen aus dem Fenster eines solchen Fahrzeuges heraus vor Bürogebäuden zu verkaufen begannen. Die Namen der besonders guten Gourmet Food Trucks sprachen sich herum und über Twitter oder Facebook konnte man erfahren, wo man die Trucks, die oft ihren Standort wechselten, finden konnte. Begonnen hat diese Renaissance in den Großstädten an der Ost- und Westküste und hat sich dann über das ganze Land ausgebreitet.


Renaissance deshalb, weil das Ganze eigentlich nichts Neues ist, denn den ersten Food Truck, der damals noch von Pferden gezogen wurde, gab es bereits 1872 in Providence, Rhode Island, und ab 1887 wurde motorisierte Food Trucks, die damals noch Lunch Wagons hießen, in Serie gebaut. Auch damals schon hielten sie vor Bürogebäuden.

Vom Diner verdrängt, dienten die rollenden Kantinen jedoch im 20. Jahrhunderts fast ausschließlich der Versorgung von Arbeitern direkt vor den Fabriktoren und Baustellen. Jetzt aber haben sie ihren Weg wieder in die Innenstädte gefunden und werden mitunter auch für Sportereignisse, Freiluftkonzerte und andere Veranstaltungen genutzt.