Amerikanische Eisbecher: Sundae und Banana Split

Eine Vielfalt an Eisbechern gibt es in den USA nicht. Eisdielen bieten zumeist nur den Sundae und den Banana Split an. Beide sind amerikanische Erfindungen, die damit zusammenhängen, dass Drogerien und Apotheken im 19. Jahrhundert der übliche Ort für die Herstellung und den Verzehr von Eis und Brausegetränken waren.

Um die Herkunft des Sundae, der heute oft in verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten wird, von denen Schokolade und Erdbeere die beliebtesten sind, gibt es Streit, denn mindestens vier Städte in den USA reklamieren, der Geburtsort zu sein. Eine Legende besagt, dass der Drogeriebesitzer Charles Sonntag in Plainfield (Illinois) um 1893 diese Leckerei erfand und nach sich selbst benannte. Später soll Sonntag dann in Sunday umgewandelt worden sein. Aber auch Two Rivers (Wisconsin), Evanston (Illinois) und Ithaca (New York) haben einleuchtende Entstehungsgeschichten dieses Eisbechers, der an allen drei Orten zuerst sonntags verkauft wurde. Wie es zu der Schreibung Sundae gekommen ist, weiß niemand.

Der Banana Split, der in Deutschland als Bananensplit bekannt ist, wurde wahrscheinlich 1904 von einem Apotheker in Latrobe (Pennsylvania) entwickelt und war im Prinzip ein Luxus-Sundae mit einer geteilten (engl. split) Banane. Aber auch hier gibt es Streit, denn die Stadt Wilmington (Ohio) besteht darauf, dass ein örtlicher Restaurant-Besitzer den Banana Split im Jahr 1907 erfunden hat. Die Verbreitung des Banana Split wird allerdings der Drogerie-Kette Walgreens zugeschrieben, die diese Speise in ihren Anfangsjahren in Chicago anzubieten begann.

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Sehenswürdigkeiten in Chicago, die nicht so bekannt sind

Wie ihr vielleicht wisst, lebe und arbeite ich in Chicago. Einige Kapitel in meinem Fettnäpfchenführer USA spielen in Chicago und in den nächsten Jahren werde ich vielleicht auch einen ausführlichen Reiseführer mit Insider-Tipps für diese schöne Stadt am Michigansee schreiben.

An dieser Stelle möchte ich schon einmal einige Sehenswürdigkeiten in Chicago, hauptsächlich im Stadtteil Lincoln Park, vorstellen, die nicht unbedingt zu den Top 10 Chicago Sehenswürdigkeiten in den üblichen Reiseführern gehören, die aber einen guten Eindruck von Chicago etwas abseits vom Stadtzentrum vermitteln und sich besonders bei Aufenthalten lohnen, die über zwei bis drei Tage hinausgehen. Die meisten dieser Sehenswürdigkeiten kann man zudem kostenlos in Augenschein nehmen und sind etwas für die ganze Familie, inklusive Kinder jeden Alters.


1. Der Lincoln Park Zoo liegt im Norden der Stadt am Ufer des Michigansees. Der Eintritt ist kostenlos. Ich wohne übrigens gleich gegenüber vom Zoo und kann jeden Tag und jede Nacht die Wölfe heulen und die Löwen brüllen hören. Man kommt ganz einfach hin, z.B. kann man mit der Buslinie 151 (Richtung Devon/Clark) von zahlreichen Haltestellen in der Michigan Avenue bis zur Haltestelle Webster/Lincoln Park Zoo fahren. Eine schöne Sache, z. B. wenn man mit Kindern in Chicago ist, da es im Zoo z.B. auch ein Karussell gibt.

2. Das Lincoln Park Conservatory ist ein 1895 gebautes Riesengewächshaus mit tropischen Pflanzen und Farnen, das gleich in der Nähe des Haupteinganges vom Lincoln Park Zoo steht. Der Eintritt dort ist ebenfalls kostenlos. Im Park vor dem Gewächshaus steht ein Schillerdenkmal, das 1886 von deutschen Einwanderern errichtet wurde.

3. Der North Avenue Beach ist einer der längsten und schönsten der 24 Sandstrände in Chicago und befindet sich ebenfalls in der Nähe vom Lincoln Park Zoo und ist etwas südlich vom Zoo über eine Fußgängerbrücke zu erreichen. Im Sommer tummeln sich an den Stränden von Chicago Zehntausende Menschen. Manche Unternehmen geben ihren Angestellten bei schönem Wetter am Freitagnachmittag frei, damit sie zum Strand gehen können.

4. Das Chicago History Museum kann man vom Zoo aus ebenfalls zu Fuß erreichen. Wer aus dem Stadtzentrum kommt, kann auch hier mit der Buslinie 151 fahren. Für viele Chicago-Besucher wird dies wohl eher als Schlechtwettervariante dienen, aber wer sich für die Geschichte der Stadt interessiert, ist hier richtig. Das Museum hat zudem einen ausgezeichneten Souvenir- und Buchladen.

5. Wer lieber Cupcakes essen möchte, dem sei Molly's Cupcakes (2536 N Clark Street) empfohlen, etwa 10 Minuten Fußweg vom Zoo. Allen Deutschen und Österreichern, die in Chicago leben und die Hunger auf heimische Backwaren wie Bienenstich und Rumkugeln sowie auf frisches Brot haben, dem sei die österreichische Bäckerei Cafe Vienna empfohlen, die sich ganz in der Nähe (2523 N Clark Street) befindet. Wer Cupcakes in der Nähe der Michigan Avenue kaufen möchte, dem sei der Cupcake-Automat (Cupcake ATM) in der 50 E Walton Street zu empfehlen.

Ich hoffe, euch damit einige Anregungen gegeben zu haben, falls ihr Zeit habt, neben den bekannten Sehenswürdigkeiten in Chicago noch einige andere Dinge anzuschauen bzw. zu erleben. Falls ihr weitere Tipps habt, hinterlasst bitte einen Kommentar. Ich bin mir sicher, dass zukünftige Chicago-Besucher dankbar dafür sein werden. (Und ich kenne natürlich auch noch nicht alles in Chicago und freue mich über jeden Tipp.)

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Arbeitslosengeld in den USA

Die meisten Arbeiten in den USA sind employment at will, d.h. dass man jederzeit ohne Vorwarnung gekündigt werden kann. Arbeitslosengeld bekommt man allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen.

Die Arbeitslosenversicherung in den USA ist ein Gemeinschaftsprogramm der Bundesregierung und der Staaten, das durch Arbeitgeber-Steuern auf beiden Ebenen finanziert wird. Die Genehmigung und Auszahlung des Arbeitslosengeldes erfolgt durch die einzelnen Bundesstaaten, die alle ihre eigenen Bestimmungen haben, z.B. was die Mindestzahl der gearbeiteten Tage vor dem Arbeitsplatzverlust betrifft.

Arbeitslose bekommen nur dann eine finanzielle Unterstützung (unemployment benefits), wenn sie ihre Arbeit ohne eigenes Verschulden verloren haben (termination without cause), z.B. wenn ein Unternehmen aus wirtschaftlichen Gründen Entlassungen vornimmt.

Wer aufgrund von Fehlverhalten oder mangelnden Leistungen am Arbeitsplatz entlassen wird (termination for cause) erhält keine Arbeitslosenunterstützung. Wer selbst kündigt, hat ebenfalls keinen Anspruch. Das Gleiche trifft auf alle zu, die Teilzeit- oder Zeitarbeit ausüben bzw. selbständig arbeiten.

Arbeitslosenunterstützung kann man normalerweise bis zu sechs Monate lang erhalten. In den meisten Bundesstaaten muss man alle zwei Wochen einen Antrag auf Verlängerung stellen und willig sein, eine neue Arbeit, gleich welcher Art, aufzunehmen.

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Was ist ein Trailerpark in den USA? Keine Wohnwagensiedlung!

Im Deutschen wird der amerikanische Begriff trailer oft mit "Wohnwagen" und trailer park oft mit "Wohnwagensiedlung" übersetzt. Wer z.B. bei Google Was ist ein Trailerpark eingibt, bekommt diese Top-Resultate, die Trailerpark mit "Wohnwagensiedlung" übersetzen::

was ist ein trailerpark

Wer sich jedoch einmal in einem amerikanischen trailer park umgesehen oder die kanadische Fernsehserie Trailer Park Boys geschaut hat, wird sicher zustimmen, dass diese Übersetzung nicht zutreffend ist.

In einem Trailerpark stehen keine Wohnwagen

Denn in einem trailer park stehen heutzutage keine Wohnwagen (engl. campers) oder Wohnmobile (engl. RVs) mehr, sondern wesentlich größere mobile homes, d.h. in Fabriken vorgefertigte Wohneinheiten, die eher Baracken als Wohnwagen ähneln. Historisch gesehen entwickelten sie sich zwar aus Wohnwagen, aber das war vor 50-60 Jahren.

Mobile homes werden im Stück per Schwerlasttransport angeliefert. Sie stehen weder auf Rädern noch auf einem richtigen Fundament, sondern auf Betonklötzen. Genauso, wie sie angeliefert wurden, können sie zu einem späteren Zeitpunkt an einen anderen Ort transportiert werden, was allerdings nur in den seltensten Fällen passiert.

Mobile homes werden in zwei Größen gebaut: single-wides sind bis zu 5,5 m breit und bis zu 27 m lang und werden komplett angeliefert. Double-wides sind wesentlich breiter und werden nicht selten in zwei Hälften an den Standort gebracht. Diese double-wides bleiben so gut wie immer am selben Platz.

Trailerpark in den USA

In den mobile home parks werden sie ans Wasser-und Stromnetz angeschlossen und sie haben natürlich ein WC und eine Küche. Die trailer parks befinden sich fast immer außerhalb oder am Rande von Städten. Alte trailer parks vermitteln mitunter den Eindruck eines Slums, während neue trailer parks nicht selten einen eigenen Swimming Pool haben.

Nach Erhebungen der US-Regierung leben 6 Prozent der Bevölkerung, also rund 20 Millionen Menschen, in trailer parks.

Wie sollte man trailer park nun übersetzen? Am besten gar nicht. Ein trailer park ist ein Trailer Park bzw. Trailerpark, einen passenden deutschen Begriff gibt es nicht und Wohnwagensiedlungen auf deutschen Dauercampingplätzen sind etwas anderes.

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