Warum gibt es zwei Dakotas?

Am 2. November 1889 wurde das seit 1861 bestehende Dakota Territory geteilt und North Dakota sowie South Dakota als eigenständige Bundesstaaten in die USA aufgenommen.

Das Dakota Territory war ein Hoheitsgebiet der Vereinigten Staaten, dem ein vom US-Präsident eingesetzter Gouverneur vorstand. Als es 1861 vom Nebraska Territory abgespalten wurde, gab es kaum weiße Siedler in diesem Gebiet, zu dem anfangs auch noch große Teile der heutigen Staaten Montana und Wyoming gehörten. Das Territory wurde nach den dort lebenden Dakota-Indianern benannt, die zusammen mit den Lakota das Volk der Sioux bilden.

Ab 1870 setzte dann jedoch eine verstärkte Besiedlung ein. Das Homestead Gesetz (Homestead Act) ermöglichte jeder Person über 21 Jahren, sich beinahe kostenlos auf einem 160 Acre (64,7 ha) großen Stück Land niederzulassen und dieses zu bewirtschaften. Nach einer Dauer von fünf Jahren wurde der Siedler dann zum Eigentümer. Davon machten auch Tausende deutsche Einwanderer Gebrauch, darunter viele Russlanddeutsche. (Wer mehr dazu lesen möchte, dem empfehle ich meinen Auswanderer-Krimi Hoffnung ist ein weites Feld, der im Dakota Territory des Jahres 1881 spielt.)

Der Südosten des Dakota Territory wurde zuerst besiedelt, dann der Westen mit den Black Hills und der berüchtigten Goldgräberstadt Deadwood. Die Besiedlung North Dakotas erfolgte zuletzt.
 

Dass das Dakota Territory 1889 gespalten und als zwei Staaten in die Union aufgenommen wurde, dafür gibt es drei Gründe:

1. Die Stadt Yankton in der südöstlichen Ecke des Gebietes war von 1861 bis 1883 die Hauptstadt des Dakota Territory. Als jedoch 1883 Bismarck im Norden Hauptstadt wurde, verschärfte sich die Rivalität zwischen dem Norden und dem Süden.

2. Die Bevölkerungszentren im Norden (um Bismarck) und im Süden (um Sioux Falls im Osten und Rapid City im Westen) lagen mehrere Hundert Meilen voneinander entfernt. Das war nicht gerade praktisch, z.B. wenn es um die Reisen der Volksvertreter und der Regierungsmitarbeiter ging.

3. Die Republikanische Partei erhielt durch die Spaltung zusätzliche Stimmen im U.S. Senat, da jeder Staat zwei Senatoren entsendet. Beide Staaten werden auch heute noch von den Republikanern, der Partei Abraham Lincolns, der das Homestead Gesetz unterzeichnet hatte, dominiert.

Falls ihr euch für die deutsche Auswanderung nach Amerika im 19. Jahrhundert interessiert, möchte ich euch meine Auswanderer-Romane "Hoffnung ist ein weites Feld" und "Man erntet, was man sät" ans Herz legen.

Auswanderer-RomanePressestimmen:

"Hoffnung ist ein weites Feld" ist der gelungene Start einer Romanreihe, die das Leben der Familie Sievers von 1881 bis in die vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts zum Thema haben soll." (Histo-Couch.de)

"Ein spannendes Buch, in dem historische Fakten gekonnt ins Krimi-Genre eingebettet werden." (DAS MAGAZIN)

Mehr dazu: Amerika-Auswanderer-Romane

1 Kommentar:

  1. Andreas D. Rompf26.11.13, 09:16

    Ich wusste zwar, dass sie mal zusammengehörten, aber die Gründe der Trennung wusste ich bislang noch nicht!
    Und wieder etwas dazugelernt, vielen Dank!

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