Top 10 Apfelsorten in den USA

Geordnet nach Anbauvolumen, nicht Geschmack.

1. Red Delicious
2. Gala
3. Golden Delicious
4. Granny Smith
5. Fuji
6. McIntosh
7. Rome
8. Empire
9. Honeycrisp
10 Idared

Quelle: U.S. Apple Association.
Und was sind eure Lieblingsäpfel?

* * *

Viele weitere interessante Dinge über die USA erfahrt ihr in diesem Buch:

USA 151USA 151. Das Land der unbegrenzten Überraschungen in 151 Momentaufnahmen

»Wie ein Besuch in den USA – die Kombination von Fotos und Text macht das Buch abwechslungsreich und spannend. « (People-abroad.de)

»Wissenswertes und Skurriles in einem schönen Büchlein, welches nicht nur für Amerikareisende interessant sein dürfte.« (TO GO Berlin)

»Für Einsteiger wie Kenner gleichermaßen informativ und unterhaltsam.« (360° USA)

»Schmunzeln, nicken und nachdenken wechseln sich wunderbar geschmeidig ab.« (the little queer review)

»Ein Schmöker im besten Sinn des Wortes. Unterhaltend. Lehrreich. Wunderbar!« (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

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Arbeitslosenversicherung in den USA

Die meisten Arbeiten in den USA sind employment at will, d.h. dass man jederzeit ohne Vorwarnung gekündigt werden kann. Arbeitslosengeld bekommt man allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen.

Die Arbeitslosenversicherung in den USA ist ein Gemeinschaftsprogramm der Bundesregierung und der Staaten, das durch Arbeitgeber-Steuern auf beiden Ebenen finanziert wird. Die Genehmigung und Auszahlung des Arbeitslosengeldes erfolgt durch die einzelnen Bundesstaaten, die alle ihre eigenen Bestimmungen haben, z.B. was die Mindestzahl der gearbeiteten Tage vor dem Arbeitsplatzverlust betrifft.

Arbeitslose bekommen nur dann eine finanzielle Unterstützung (unemployment benefits), wenn sie ihre Arbeit ohne eigenes Verschulden verloren haben (termination without cause), z.B. wenn ein Unternehmen aus wirtschaftlichen Gründen Entlassungen vornimmt.

Wer aufgrund von Fehlverhalten oder mangelnden Leistungen am Arbeitsplatz entlassen wird (termination for cause) erhält keine Arbeitslosenunterstützung. Wer selbst kündigt (resignation), hat ebenfalls keinen Anspruch. Das Gleiche trifft auf alle zu, die Teilzeit- oder Zeitarbeit ausüben bzw. selbständig arbeiten.

Arbeitslosenunterstützung kann man normalerweise bis zu sechs Monate lang erhalten. In den meisten Bundesstaaten muss man alle zwei Wochen einen Antrag auf Verlängerung stellen und willig sein, eine neue Arbeit, gleich welcher Art, aufzunehmen.

Buchtipp:

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"Für alle, die mit dem Gedanken spielen, eine Zeit lang in den USA zu leben, wird das Buch eine nützliche Vorbereitungslektüre und dann vor Ort ein treuer Ratgeber sein." n-tv.de

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Warum hat Chicago den Spitznamen "Windy City"?

In Amerika hat Chicago den Spitznamen »Windy City«. Allgemein wird heutzutage angenommen, dass die Stadt so genannt wird, weil es dort sehr windig ist. Chicago liegt immerhin am Ufer des Michigansees und der Wind bläst oft vom Wasser her durch die Häuserschluchten im Stadtzentrum. Die Windgeschwindigkeit in Chicago beträgt allerdings durchschnittlich nur 16,6 km/h. Im Vergleich dazu ist es wesentlich windiger in Boston (20 km/h) und ungefähr gleich windig in New York (15 km/h).

Es gibt daher noch eine andere Erklärung für die Herkunft des Namens: die Rivalität mit Cincinnati. Die Stadt in Ohio war Mitte des 19. Jahrhunderts als Zentrum der Fleischverarbeitung bekannt und nannte sich stolz »Porkopolis«, was eine Kombination aus den Worten »pork« (Schweinefleisch) und Metropolis war. Anfang der 1860er Jahre begann Chicago jedoch Cincinnati auf diesem Gebiet zu überholen und beanspruchte den Namen für sich. Die Zeitungen in Cincinnati nannten Chicago daraufhin »Windy City«, im Sinne von »aufgeblasene Stadt«.

Aus: Fettnäpfchenführer USA: Mittendurch und Drumherum

Photo Credit: © City of Chicago (www.choosechicago.com)

Mutterschutz in den USA

In den USA gibt es keinen Mutterschutzurlaub wie er in den meisten anderen industrialisierten Ländern üblich ist. Nur wer für ein Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern (in einem Radius von 75 Meilen) seit mindestens einem Jahr tätig ist und dort in den letzten zwölf Monaten mindestens 1.250 Stunden gearbeitet hat, kann auf der Grundlage des Family Medical Leave Act (FMLA) bis zu drei Monate frei nehmen, ohne fürchten zu müssen, die Arbeit zu verlieren.

Der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet, während dieser Zeit Lohn oder Gehalt weiter zu zahlen. Er muss lediglich die Krankenversicherung und andere Zusatzleistungen (benefits) weiterführen und den Arbeitsplatz bereit halten.

Family Medical Leave kann genommen werden, wenn man selbst ernsthaft krank ist, Eltern, Ehepartner oder Kind aufgrund einer ernsthaften Erkrankung pflegen muss bzw. wenn man ein Kind bekommt oder adoptiert.

Wie verhalte ich mich bei einem Tornado?

In den letzten Tagen haben Tornados wieder viele Todesopfer gefordert. Ich stelle daher diesen Beitrag noch einmal auf die erste Seite.

Tornados sind eine in Europa vergleichsweise selten auftretende Wettererscheinung. In den USA kosten diese wirbelnden Sturmtrichter jedoch jedes Jahr Dutzende Menschenleben und große Sachschäden. Obwohl Tornados in allen Bundesstaaten auftreten können, werden der Mittlere Westen und der Süden der USA am häufigsten von diesen tückischen Windhosen heimgesucht.

Wenn in einer Region die Gefahr von Tornados entsteht, spielt der National Weather Service auf allen lokalen Radio- und Fernsehsendern Warnungen ein. Dabei unterscheidet man zwischen zwei Stufen:

Tornado Watch: Das Auftreten eines Tornados ist möglich. Man sollte nun aufmerksam dem Fernsehen oder Radio folgen und sich an einen sicheren Ort begeben.

Tornado Warning: Ein Tornado wurde gesichtet. Soweit vorhanden, heulen die örtlichen Sirenen. Jetzt muss man unbedingt einen sicheren Ort aufsuchen. Hat das Haus einen Keller, so ist dieser der sicherste Ort. Auf jeden Fall aber sollte man sich auf die niedrigste Etage bzw. in einen fensterlosen Raum im Inneren des Hauses begeben. Auf keinen Fall sollte man aus dem Haus gehen und versuchen zu Fuß oder mit dem Auto zu flüchten. Ist man mit dem Auto unterwegs und sieht einen Tornado kommen, sollte man das nächste Gebäude, z.B. ein Fast Food Restaurant (in der Regel mit stabilen Kühlräumen) ansteuern bzw. sich flach in den Straßengraben legen. Im Auto sitzen zu bleiben oder durch einen Tornado hindurchfahren zu wollen, ist glatter Selbstmord. In öffentlichen Gebäuden folgt man den Anweisungen des Personals.

Hier ist ein Video mit verschiedenen Tornados:


(Die Musik im Video ist "Death to Everyone" von der Bonnie Prince Billy CD "I See a Darkness".)

Die erste amerikanische Polizistin

Mary Owens war die Tochter irischer Immigranten und wuchs in Ottawa (Kanada) auf. Als junge Frau zog sie mit ihrem Mann Thomas nach Chicago. 1888 starb Thomas an Typhus. Von nun an musste sie ihre fünf Kinder alleine ernähren.

1889 bekam sie eine Arbeit bei der Gesundheitsbehörde der Stadt und gehörte zu einer Handvoll weiblicher Fabrik-Inspektoren, die die Einhaltung von Gesetzen zur Kinderarbeit und Schulpflicht durchsetzten.

Die Öffentlichkeit war zu jener Zeit zunehmend über die Arbeitsbedingungen von Kindern empört. Die Inspektoren waren in ihrer Arbeit jedoch eingeschränkt. Um das zu ändern, wurde Mary Owens 1891 in den Polizeidienst übernommen. Sie erhielt den Rang eines Detektive Sergeant, einen Polizeistern und konnte von nun an Verhaftungen vornehmen.

"Ich mag die Polizeiarbeit", sagte Mary Owens im Jahr 1906 zur Chicago Tribune. "Dadurch habe ich die Möglichkeit, Frauen und Kindern zu helfen, die diese Hilfe nötig haben."

Sie fand viele Kinder in den Fabriken, die jünger als die erlaubten 14 Jahre alt waren. Manche waren erst sieben Jahre alt.

1923 ging sie nach 32 Jahren Polizeidienst, in denen sie Tausenden Kindern half, in die Rente. Sie starb vier Jahre später im Alter von 74 Jahren.

Ihre Verdienste waren vergessen bis Rick Barrett, ein ehemaliger Mitarbeiter der Drug Enforcement Administration, Nachforschungen anstellte. Mehr dazu auf den Seiten der Chicago Tribune.

* * *

Chicago spielt auch eine wichtige Rolle in diesem Buch:

Fettnäpfchenführer USA: Mittendurch und Drumherum

"Das Buch ist rundum gelungen. Unterhaltsam und informativ." Zeitzonen.de

"Ein wertvoller Ratgeber für alle USA Ersttäter." USA-Reise.de

"Kurzweilig zu lesen und für manchen Aha-Effekt gut." Going Global-Newsletter

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30 Geldspartipps für den USA-Alltag

Im April habe ich auf der Facebook-Seite zu meinem Buch "Alltag in Amerika" jeden Tag einen Geldspartipp veröffentlicht. Hier sind diese Tipps noch einmal auf einen Blick:
1. Wasser und Geld sparen durch Toiletten-Umrüstung (Amerikanische Toiletten verbrauchen 4,8 bis 6 Liter Wasser pro Spülung!)
2. Im April ist der Eintritt in allen Nationalparks in den USA eine Woche lang kostenlos. Mehr dazu: National Park Week
3. Wer energiesparende Technologien in sein Haus einbaut, kann das auf seiner Steuererklärung geltend machen: Federal Tax Credits for Energy Efficiency
4. Viele von euch werden es schon wissen, aber ich erwähne es trotzdem: Skype ermöglicht kostenloses (Video-) Telefonieren übers Internet (auch international).
5. Wer sein Konto überzieht oder seine Kreditkartenrechnung zu spät bezahlt, dem nehmen amerikanische Banken ca. 35 Dollar Strafgebühr ab. In der Regel lohnt es sich, bei der Bank anzurufen und freundlich darum zu bitten, diese Gebühr zurück zu erstatten. Am besten sagt man: "I was wondering if you could waive this fee as a courtesy this one time?" (Das Zauberwort ist courtesy.) Das klappt normalerweise einmal im Jahr pro Bank.
6. In vielen Coffee Shops, Restaurants, Bake Shops, Eisläden und ähnlichen Geschäften bekommt man an seinem Geburtstag etwas umsonst. Sucht einfach bei Google mit dem Stichwort birthday freebies und dem Namen eurer Stadt.
7. Wer in den USA keinen Garten hinterm Haus hat bzw. in einer Wohnung lebt, kann vielerorts gegen eine relativ geringe Gebühr in einem Community Garden Gemüse, Blumen und Kräuter anbauen. Mehr dazu: Jetzt für einen Garten anmelden
8. Geld- und Sachspenden an gemeinnützige Organisationen können auf der Steuererklärung geltend gemacht werden. Informationen dazu: Eight Tips for Deducting Charitable Contributions
9. Einmal im Jahr gibt es kostenloses Eis in den Verkaufsstellen von Ben & Jerry's. (In diesem Jahr war das am 9. April)
10. Wer sich in den USA selbständig machen will, kann kostenlose Beratungsdienste in Anspruch nehmen: Kostenlose Beratungsdienste für Firmengründer in den USA.
11. Viele Kaufhäuser, Super- und Baumärkte bieten ihren Kunden store charge cards an. Diese funktionieren, das erkläre ich ja auch in Alltag in Amerika, wie Kreditkarten, können jedoch nur in den Filialen des jeweiligen Handelsunternehmens benutzt werden. Ein einmaliger Preisnachlass von 10 Prozent und Zinsfreiheit für einige Monate dienen oft als Anreiz für die Eröffnung eines solchen Kontos. Um richtig Geld zu sparen, sollte man 1) damit warten, bis man wirklich eine große Anschaffung tätigt (z.B. eine Waschmaschine) und 2) die Schuldsumme vor Ablauf der zinsfreien Frist abzahlen, da ansonsten möglichweise die Zinsen für den gesamten Betrag nachträglich fällig werden (unbedingt im Kleingedruckten nachschauen!)
12. Falls man Bücher innerhalb der USA verschickt, kann man das Porto verringern, indem man auf dem Postamt darauf hinweist, dass es sich um "Media Mail" handelt. Leider gilt das nur innerhalb der USA. Allerdings gibt es eine ähnliche Möglichkeit, wenn man größere Mengen Bücher per Luftpost verschicken möchte: Airmail M-Bags
13. Zum Thema Geld sparen beim Lebensmittelkauf haben die Leser von "1000 kleine Dinge in Amerika" eine ganze Reihe von guten Tipps zusammengetragen: Lebensmittelkauf - 25 Tipps zum Geld sparen
Jetzt bestellen!14. Dieser Tipp ist aus meinem Buch Immobilien in den USA: "Sie sollten versuchen, von dem Verkäufer eine Garantie (home protection plan) zu verlangen. Diese muss ebenfalls im sales agreement festgehalten sein und zum Zeitpunkt des Verkaufes vom Verkäufer erworben werden. Der Verkäufer garantiert, dass die Wasserrohre, die elektrischen Anlagen, das Heizungssystem, die Klimaanlage und die anderen technischen Geräte im Haus einwandfrei funktionieren, und erwirbt für einige hundert Dollar eine Versicherung, die im Falle eines Schadens die Reparaturkosten übernimmt. Diese Versicherung wird in der Regel für ein Jahr abgeschlossen und kann dann vom Käufer fortgeführt werden. Wenn der Verkäufer nicht bereit ist, die Kosten zu übernehmen, dann sollten Sie selbst eine solche Versicherung zusätzlich zur üblichen homeowner’s insurance abschließen. Viele Verkäufer werden sich aber darauf einlassen, da es sie gegen mögliche spätere Forderungen des Käufers absichert."
15. Fahrkarten von Megabus sind in der Regel nur halb so teuer wie die von Amtrak.
16. Ich buche alle meine Hotelübernachtungen bei Hotels.com. Dabei warte ich immer bis es Sonderaktionen gibt, über die man per E-Mail informiert wird. Außerdem bekommt man nach zehn Übernachtungen eine Übernachtung umsonst.
17. Urinieren in der Öffentlichkeit ist in den USA vielerorts ein Vergehen, das mit einer erheblichen Geldstrafe geahndet wird: New York: 20.000 Strafzettel für Urinieren in der Öffentlichkeit
18. Falls ihr einen Strafzettel wegen Falschparkens an der Windschutzscheibe stecken habt, lohnt sich ein genauer Blick darauf, bevor ihr zahlt: Ist der Strafzettel wirklich für euer Auto? In manchen Städten sind die Nummernschild-Angaben nur ganz klein aufgedruckt und einige Parksünder stecken ihren Strafzettel einfach an ein anderes Auto, in der Hoffnung, dass der Besitzer nicht aufpasst und zahlt. (Ich hatte schon einmal den Strafzettel, der für ein anderes Auto bestimmt war, unterm Scheibenwischer. Da ich selbst fragwürdig geparkt hatte, nahm ich zunächst wirklich an, dass er für mich bestimmt war. Ganz schön clever, muss ich sagen!)
19. Eine gute Kreditgeschichte zahlt sich in zweifacher Hinsicht aus: 1) man bekommt bessere Zinsraten bei Krediten, was besonders beim Immobilienerwerb und beim Autokauf wichtig ist 2) Arbeitgeber überprüfen zunehmend die Kreditgeschichte von Bewerbern, um sich ein Bild von deren Zuverlässigkeit zu machen. Mehr dazu: Wie man sich eine Credit History in den USA aufbaut
20. Worauf man im amerikanischen Straßenverkehr gut aufpassen sollte, wenn man einen teuren Strafzettel vermeiden möchte, sind die No Turn On Red-Zusatzschilder an Ampeln, die das Rechtsabbiegen bei Rot verbieten. Diese Schilder sind oft an den Ampeln direkt angebracht, mitunter stehen sie aber auch am Straßenrand. Besonders heimtückisch: Manchmal ist man schon an ihnen vorbeigerollt, wenn man an der Ampel zum Stehen kommt und bemerkt sie deshalb nicht. Auf diese Weise habe ich mir vor einigen Jahren selbst einmal eine 180-Dollar-Strafe eingehandelt.
21. Wer ein Haus kauft und deshalb eine Homeowners Insurance abschließt, kann in der Regel einen Discount von 5 Prozent bekommen, wenn man Rauchmelder (smoke detector) und Türschlösser mit Verriegelungsbolzen (dead-bolt locks) hat. Hier gibt es noch einige weitere Tipps, wie man in Sachen Homeowners Insurance sparen kann: 12 Ways to Lower Your Homeowners Insurance Costs
22. Wer gerade in den USA angekommen ist und sich den Haushalt einrichtet, aber auch wer schon in Amerika lebt, sollte unbedingt zu Big Lots gehen. Dort gibt es viele Dinge preiswerter: Geschirr, Waschpulver, Reinigungsmittel, Shampoo, Deo, Toilettenpapier und viele andere Dinge des täglichen Bedarfs. Ich gehe mittlerweile immer erst dorthin und dann anschließend in den normalen Supermarkt. (Übrigens gibt es auch deutschen Rotkohl im Glas bei Big Lots.)
23. Viele amerikanische Stadtbibliotheken haben mehr oder weniger kleine Abteilungen mit deutschsprachigen Büchern. Das trifft oft auch auf kleinere Städte zu. (Ich wohne in einer Stadt mit knapp 20.000 Einwohnern und die Public Library hat einige Dutzend neuere Romane in deutscher Sprache in ihrem Bestand.)
24. Vielerorten gibt es jetzt time exchanges, wo man seine speziellen Kenntnisse anderen Menschen zur Verfügung stellt und dann im Gegenzug ebenfalls die Services anderer Leute in Anspruch nehmen kann, alles ohne Geld. Hier ist ein Beispiel aus Wisconsin: Milwaukee Time Exchange Helps People Exchange Services
25. Wer in den USA lebt und eine Krankenversicherung mit hoher Selbstbeteiligung hat, kann ein spezielles Konto eröffnen, auf das Geld von Lohn bzw. Gehalt überwiesen wird und mit dem sich Steuern sparen lassen: Was ist ein Health Savings Account (HSA)?
26. Ein Tipp für Hausbesitzer:
27. Die meisten Krankenversicherungen haben einen Medikamentenversand (mail-order pharmacy). Wer regelmäßig Medikamente einnehmen muss, kann hier oft Geld sparen. Während man in der normalen Apotheke nur Medikamente für 30 Tage bekommt, kann man auf diesem Weg Medikamente für 90 Tage erhalten.
28. Wer eine Waschmaschine, einen Rasenmäher, ein Auto oder dergleichen kauft, sollte darauf gefasst sein, dass einem der Verkäufer eine extended warranty aufzuschwatzen versucht. Diese ist jedoch oft nicht ihr Geld wert. Mehr dazu hier: Extended warranty buying guide
29. Wer sein Haus renovieren oder größere Arbeiten im Garten durchführen will, kann bei Home Depot relativ preiswert eine ganze Reihe von Geräten und auch einen Pick-Up Truck für den Transport von sperrigen Materialien mieten: Tool & Truck Rental
30. Falls ihr einen Garten habt und Kompost braucht, googelt einfach mal das Wort compost zusammen mit dem Namen eures Wohnortes bzw. eures County. Vielerorts wird Kompost von kommunaler Seite viel preiswerter als im Bau- oder Gartenmarkt angeboten.
Viele weitere Informationen zu finanziellen Themen gibt es in meinem Buch Alltag in Amerika: Leben und Arbeiten in den USA

Was ist ein Health Savings Account (HSA)?

Wer in den USA lebt und eine Krankenversicherung mit hoher Selbstbeteiligung (high-deductible health plan) hat, kann ein spezielles Konto eröffnen, auf das Geld von Lohn bzw. Gehalt überwiesen wird und mit dem sich Steuern sparen lassen.

In der Regel können diese Überweisungen über den Arbeitgeber vor Abzug der Steuern vorgenommen werden. Sollte diese Möglichkeit nicht bestehen, kann man das Geld auch selbst einzahlen und dadurch das besteuerbare Jahreseinkommen verringern. Das macht man dann bei der jährlichen Einkommensteuererklärung geltend. (Selbstständige müssen allerdings self-employment tax auf ihre eingezahlten Beträge entrichten.) So lassen sich unter Umständen einige Hundert Dollar im Jahr sparen.

Pro Jahr können maximal 3.250 Dollar (Single) bzw. 6.450 Dollar (Familie) auf ein Health Savings Account eingezahlt werden. (Stand: 2013)

Dieses Geld kann dann für Eigenbeteiligungen bei medizinischer Behandlung und bei Medikamenten, aber auch beim Zahnarzt, Augenarzt und Chiropraktiker sowie für Brillen und Hörgeräte genutzt werden.

In der Regel nutzt man eine Geldkarte (debit card) oder Schecks für dieses Konto zum Bezahlen der genannten Eigenbeteiligungen bzw. anderen Leistungen.

Sollte man das Guthaben im laufenden Kalenderjahr nicht verbrauchen, steht es auch im folgenden Jahr zur Verfügung.

Falls man zu einer Krankenversicherung ohne hohe Selbstbeteiligung wechselt, steht das Geld ebenfalls noch zur Verfügung, man kann jedoch kein weiteres Geld auf dieses Konto einzahlen.

Sollte man Geld abheben und für nichtmedizinische Zwecke verwenden, werden Einkommenssteuer und 20 Prozent Strafgebühr fällig, es sei denn man ist 65 Jahre alt oder behindert geworden.

Wie Detroit sich neu erfindet - Ein Interview mit Katja Kullmann

Da ich seit beinahe 15 Jahren in der Nähe von Detroit lebe und die Stadt mit ihren Problemen (und den Versuchen, diese zu lösen) recht gut kenne, habe ich mit großem Interesse das Buch Rasende Ruinen - Wie Detroit sich neu erfindet von Katja Kullmann gelesen. Ich war gespannt, wie es einer deutschen Journalistin, die sich vier Wochen lang in der Stadt aufhielt, gelingen würde, Detroit und seine Einwohner zu beschreiben. Kurz gesagt: Katja Kullmann hat ein tolles Buch vorgelegt, das der Stadt und ihren Menschen gerecht wird.

Katja Kullmann war so freundlich, sich mit mir über ihr Buch auszutauschen:

Denkst du oft an Detroit?

Ja, jede Woche mindestens zwei oder drei Mal. Zum einen liegt das daran, dass wir ja auch zunehmend in Europa, auch in Deutschland, über das Phänomen der „shrinking cities“ sprechen – überhaupt über das soziale Moment von Städten, über Ungleichheit: Da gibt es einerseits die boomenden Metropolen, die „Kreativ“- oder „Medienstädte“ wie Berlin, Hamburg, Köln, München – da wollen alle hin, da grassiert die Immobilienspekulation, da steigen die Mieten weiterhin wie verrückt. Und andererseits gibt es die sterbenden Städte in den Regionen des Bergbaus und der früheren Metall-Industrie, hoch verschuldete Kommunen mit wachsender Armut, etwa Oberhausen oder Dortmund. Genau diese Prozesse spiegeln sich ja in Detroit, oder es spiegelt sich umgekehrt, wie auch immer man das sehen will. Neulich war ich mal in Nordfriesland unterwegs, auf dem Land - und auch da: Kleine Kreisstädte mit halbverwaisten Innenstädten, da gibt es keinen Lebensmittelladen mehr, nur noch große Einkaufzentren irgendwo auf der grünen Wiese. Niemand investiert noch in diese Orte - lauter kleine Detroits, auch hierzulande. Naja, abgesehen davon habe ich natürlich noch ein paar Kontakte nach Detroit und lese in den Nachrichten auch immer mal, was sich dort gerade so tut. Und ich bin weiterhin ein Soul-Fan, besonders mag ich den Motown-ähnlichen Sound der frühen 60er Jahre, der eben überwiegend aus Detroit kommt. Es rührt ja sowieso sehr viel Musik aus Detroit oder hat auf Umwegen mit der Stadt zu tun – vom Jazz über den Funk, den Soul bis zu Punk und Techno. Wenn man das einmal weiß, kann man kaum noch Musik hören, ohne automatisch auch immer wieder Detroit zu hören.

Apropos Techno: Als ich vor einigen Jahren zu einem Konzert der deutschen Band Kraftwerk in Detroit gegangen bin, war ich überrascht, dass das Publikum zu einem großen Teil aus schwarzen Männern über 40 bestand. Wie ich dann später nachgelesen habe, gehörte Kraftwerk zu den Lieblingsbands der Techno-Wegbereiter in Detroit. Aber zurück zum Thema "shrinking cities": In deinem Buch schreibst du, dass Detroit "womöglich gar nicht hinterherhinkt, sondern den anderen nur wieder ein paar Schritte voraus ist." Sollten deutsche Städte mit ähnlichen Problemen deshalb Detroit im Auge behalten?

Das mit den „paar Schritten voraus“ steht im Vorwort - und war ursprünglich sarkastisch gemeint, nämlich in dem Sinn, dass es in den USA keinen Sozialstaat gibt, wie wir ihn aus Europa kennen. Die sozialen Sicherungssysteme werden in Europa ja gerade abgebaut. Und in diesem Sinne kann man in Detroit sehr gut sehen, wohin es führt, wenn die sprichwörtliche Schere zwischen Arm und Reich noch weiter auseinander driftet, oder wenn dir nach einer bestimmten Zeit der Arbeitslosigkeit nichts mehr bleibt als Lebensmittelmarken. Aber auch in anderer, positiver Hinsicht sind die Menschen in Detroit uns gewissermaßen „voraus“. Es gibt dort Hunderte von Projekten und Kollektiven, die versuchen, neue Gemeinschaften zu stiften. Das Urban Farming spielt da eine wichtige Rolle. Ich hatte das zunächst unterschätzt und für eine Öko-Träumerei gehalten. Aber in Detroit ist das existenziell wichtig für die Menschen. In vielen Stadtteilen gibt es keinen Supermarkt mehr, erst recht keinen Gemüseladen. Seine Lebensmittelmarken kann man fast nur in Liquor Stores einlösen, wo es nur Fertiggerichte gibt, echten Ernährungs-Schrott. Die Urban-Farming-Bewegung in Detroit führt die Leute zurück zu einer autonomen Subsistenzwirtschaft, kann man sagen. Es gibt Leute, die sagen: „Wir verweigern jetzt die Rolle des Konsumenten.“ Frühere Auto-Mechaniker geben kostenlose Fahrrad-Reparatur-Workshops, es gibt privat organisierte Möbeltauschringe usw.. Da wird Autonomie und Selbstbestimmung gerade ganz praktisch ausprobiert bzw neu definiert – immer mit einer solidarischen Idee im Hinterkopf. In Deutschland gibt es ja z.B. Ansätze zu Mieter-Kollektiven - um aus dieser wahnsinnigen Miet-Spirale auszusteigen. Oder in Griechenland: Da haben ganze Gemeinden eine eigene Ersatz-Währung im Tausch-Modus eingeführt, um das lokale Wirtschaftssystem zu retten. Diese neuen Formen der Selbst-Organisation entstehen derzeit überall - und aus Detroit kann man da viel lernen. Das fand ich alles viel spannender als das, was Städteplaner und Investoren dort so im Kopf haben.

Das Urban Farming hatte ich anfangs auch unterschätzt. Jetzt entwickelt sich das zu einer echten Alternative zu den bestehenden Versorgungsstrukturen. Muss es den Leuten erst richtig schlecht gehen, bevor sie ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen?

Das wäre eine typische „Tea Party“-Ansicht, schätze ich mal: „Man muss Euch wohl verhungern lassen, bevor Ihr mal den Hintern hoch kriegt?“ Ähnliche Ansichten kursieren ja auch in Europa, so nach dem Motto: „Jeder ist seines Glückes Schmied, selbst schuld.“ Nein, nein – so ist es ganz und gar nicht. Einge ganz breite Bevölkerungsschicht ist in Detroit über Jahrzehnte in die Armut gerutscht, und es ist genau die Schicht, die einst zur Mittelschicht zählte – die „blue collar middle class“, man könnte auch sagen: die Mechaniker- oder Facharbeiterklasse. Das sind Familien, die über Generationen ganz brav den Vorgaben des amerikanischen Traums gefolgt sind, die haben fleißig gearbeitet, haben sich ein kleines Häuschen und ein Auto zugelegt, oft kreditfinanziert – genau wie es das amerikanische Konsum-System jahrzehntelang von seinen Bürgern gewünscht hat: „Buy now, pay later.“ Und nach und nach hat sich dann nicht nur die Produktion globalisiert, was ja nichts anderes bedeutet, als dass z.B. Autos an billigeren Standorten produziert werden; es ist auch das eingetreten, worüber wir in Europa seit einer Weile heftig diskutieren: Alte Arbeitsverträge und tarifliche Abmachungen wurden nach und nach aufgeweicht oder abgeschafft. Auch in Detroit sind viele Arbeiter zwischenzeitlich gekündigt und wenig später als deutlich schlechter bezahlte Leih- und Zeitarbeiter wieder eingestellt worden. Und wenn sich Existenzangst und Armut weiter vererben, dann kommt man da irgendwann nicht mehr heraus. Fakt ist: In Detroit gibt es einfach kaum Jobs, erst recht nicht für Menschen, die keine ganz so tolle Ausbildung haben. Gleichzeitig werden aber öffentliche Grundschulen geschlossen und so weiter – das Wort „Abwärtsspirale“ ist zu klein für das, was da passiert. Interessanterweise ballt sich draußen im Grünen, vor den Toren der Stadt, der Reichtum. Das umliegende, überwiegend von Weißen besiedelte County Oakland zählt zu den absolut reichsten in den gesamten USA. Dort sitzen sozusagen die Unternehmerfamilien, die mit der Ausbeutung der Innenstadt-Arbeiter-Schicht über hundert Jahre sehr viel Geld gemacht haben. Diese „Klassenteilung“ hat mich in dieser Härte sehr erschüttert. Was die Leute in dowtown Detroit jetzt tun: Sie holen sich den vergifteten Begriff „Freiheit“ sozusagen zurück. Sie denken nicht an „neoliberale“ Freiheit, sondern an Autonomie. Auch sie kündigen jetzt gewissermaßen den Gesellschaftsvertrag – weil die große US-Gesellschaft, erst recht der Bundesstaat Michigan, der übrigens von einem Tea-Party-nahen Republikaner regiert wird, sowieso nichts für sie tut. Also formen sie alternative, eigene Strukturen. Um zu überleben, ganz einfach.

Gouverneur Rick Snyder steht mir politisch alles andere als nahe, aber ich muss ihn doch ein wenig verteidigen: Er ist der erste Gouverneur seit Langem, der sich wirklich ernsthafte Gedanken um Detroit macht. Seine Ansätze sind zwar durch und durch kapitalistisch, aber er hat auch Ideen, denen ich zustimme, z.B. die Stadt durch Einwanderer neu zu beleben. Es gibt in Detroit mindestens zwei Stadtteile, die durch mexikanische Einwanderer zu neuem Leben erwacht sind, allerdings bis jetzt ohne Zutun des Staates. Was hältst du von der Idee, „shrinking cities“ durch Einwanderer wieder wachsen zu lassen?

Migration war schon immer der Schlüssel zu mehr Wohlstand – also: Wenn Menschen zuwandern, prosperiert über kurz oder lang die Stadt, das zieht sich von der Antike bis heute. Der britisch-kanadische Autor Doug Sanders hat vor nicht allzu langer Zeit ein interessantes Buch darüber verfasst, es heißt „Arrival City“, also „Ankunftsstadt“. Ich glaube ich weiß, von welchen Gegenden Du sprichst. Eine Ecke im südwestlichen Teil von Detroit wird heute „Mexican Town“ genannt, weil da in den vergangenen Jahren eine ganz neue Nachbarschaft mit einer kleinen, aber wachsenden Mikroökonomie entstanden ist. Also: Ja, das stimmt. Wie Du es in Deiner Frage aber schon andeutest: Der Zuzug dieser Menschen ist aber nicht das Verdienst irgendeiner „policy“, einer staatlichen Initiative. Ein anderes Beispiel ist das, was der Unternehmer Dan Gilbert in Detroit macht. Ihm gehört u.a. das Unternehmen „Quicken Loans“, das sich – ironischerweise - auf die Finanzierung privater Immobilienkredite spezialisiert hat. Er kauft seit einer Weile reihenweise leer stehende, teils zwangsversteigerte Hochhäuser in bestimmten Vierteln der City auf, und er genießt etliche, nur halb transparente Steuerprivilegien dafür. Was er im Gegenzug versprochen hat: Dass er mindestens 2.000 so genannte „High Potentials“, junge, top ausgebildete Leute als Arbeitskräfte in die Stadt holt. Auch für diese neu angeworbenen Mitarbeiter soll es in den ersten Jahren Steuervergünstigungen geben, und sie zahlen in den extra für sie hergerichteten Wohnungen besonders niedrige Mieten. Was alles erst einmal ganz gut klingt, das gebe ich zu – was aber auch zu der absurden Situation führt, dass diese jungen, abenteuerlusigen High Potentials nun also in luxuriös sanierten Häusern leben und dafür teils weniger bezahlen - obwohl sie ordentlich verdienen -, als die angestammten verarmten Familien für ihre Bruchbuden hinblättern müssen. In den Rasenden Ruinen habe ich es ungefähr so formuliert: „Man jubelt über 2.000 neue schicke Bürger – aber die 700.000 alten Bürger, die es seit Jahrzehnten irgendwie dort aushalten, kommen in den Berichten nur als Fußnoten vor.“ Fest steht, das ist in jedem Fall richtig: Detroit leidet unter einer massiven De-Gentrifizierung, dem Gegenteil dessen, was New York oder europäische Hot Spots erleben. Es ist dieselbe Medaille, nur von einer anderen Seite betrachtet: soziale Segregation. Insofern ist es wirklich gut, wenn neue Menschen nach Detroit ziehen und dort im Kleinen vielleicht etwas Neues aufbauen. Man darf aber keine Jubelarien daraus machen. Fakt ist: Die Stadt leidet immer noch vor allem unter einem massiven Anwohner-Verlust. Allein in den Nuller Jahren ist die Bevölkerung noch mal um ein Viertel gesunken, auf heute knapp über 700.000 – wo einst an die zwei Millionen lebten. Ich wünsche Detroit wirklich nichts mehr, als dass es wieder zu Kräften kommt, dass dieser traurige Verzweiflungs-Schleier, der über der Stadt liegt, sich schnellstmöglich auflöst, irgendwie. Aber die sozialen Verwerfungen sind dort wirklich gewaltig. Und, wie ich anfangs schon sagte: Das ist nicht nur ein Problem von Detroit! Man kann es dort aber eben in aller Härte besichtigen.

Wirst du Detroit in ein paar Jahren noch einmal besuchen, um zu sehen, was sich geändert hat? Vielleicht gehört Dan Gilbert dann ja schon das gesamte Stadtzentrum, oder er hat sich inzwischen wieder aus dem Staub gemacht ...

Das Verrückte, was ich wirklich nicht erwartet hätte, ist: Ich habe mich auf merkwürdige Art in diesen Ort verliebt. Das liegt, auch wenn’s ein bisschen kitschig klingt, an den Menschen, die ich dort getroffen habe. Eine ganz eigene Energie liegt in dieser Stadt, eine Mischung als Stolz und Trotz. Anfangs haben die Menschen zum Beispiel sehr skeptisch auf meine Fragen reagiert – nach dem Motto: „Schon wieder eine Journalistin, die unser Elend abfotografieren will.“ Aber dann … haben sich wirklich ganz tolle, teils sehr berührende Gespräche ergeben. Die Stadt, also die Menschen dort, haben mir sehr viel geschenkt, haben mir sehr viel anvertraut – und fast alle haben gesagt: „Ja, bitte erzähle unsere Geschichten weiter, damit man auch in Europa versteht, was hier los ist.“ Vor allem gibt es in Detroit auch einen bestimmten Humor, einen manchmal fatalistisch klingenden, oft irgendwie auch selbst-ironischen „Survival-Humor“, der unvergleichlich ist, glaube ich. Mit einigen Detroitern stehe ich auch noch in regem E-Mail-Kontakt. Und: Ja – ich werde auf jeden Fall noch einmal hinfahren. Es ist allerdings nicht ganz einfach, das zu finanzieren, ich meine: Ich bin nur eine bescheidene Ein-Frau-Fabrik ohne Sponsor. Tatsächlich werde ich jetzt, Mai und Juni, wieder in den USA sein – für ein neues, ganz anderes Projekt. Das wird mich allerdings in den Bundesstaat New York führen, ins Upper Hudson Valley, eine ziemlich wohlhabende, tendenziell „weiße“ Region. Das ist wieder ein ganz anderes Amerika dort. Es fällt mir schwer – aber ich habe beschlossen, Detroit bei dieser Reise links liegen zu lassen. Als Autorin muss ich einfach aufpassen, die Dinge nicht zu vermischen, muss das im Kopf hübsch auseinanderhalten. Wenn jenes neue Projekt, es soll wieder ein Buch draus werden, mich hoffentlich reich macht, haha, werden die nächsten Übersee-Tickets dann aber gleich gekauft – und dann werde ich wieder vorbeischauen, im großen, wütenden, irgendwie ja doch geliebten Detroit.

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Rasende Ruinen - Wie Detroit sich neu erfindet ist letztes Jahr im Suhrkamp-Verlag erschienen und recht preiswert: EUR 5,99 (als Taschenbuch oder E-Book).

Der/das Blog von Katja Kullmann ist ebenfalls sehr lesenswert.

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P.S. Vielen Dank an Stefanie Kulpe von Michigan Travels, die mir dieses Buch gegeben hat.

Die Frau, die ihre Katze über die Niagarafälle schickte

Am 24. Oktober 1901, ihrem 63. Geburtstag, befuhr die Lehrerin Annie Taylor die Niagarafälle in einem Fass und war die erste Person, die dieses Abenteuer überlebte.

Zwei Tage zuvor schickte Annie Taylor das Fass, das innen mit Kissen und einer Matratze gepolstert war, mit ihrer Katze an Bord zu Testzwecken über die Fälle. Die Katze (im Foto auf dem Fass sitzend) überlebte die Fahrt mit einer Kopfverletzung.

Annie Taylor zog sich bei ihrer Fahrt ebenfalls eine leichte Kopfwunde zu, blieb ansonsten aber unverletzt. Sie starb 20 Jahre später in New York. Das weitere Schicksal der Katze ist unbekannt.

Ein Hinweis an alle, die ebenfalls daran denken, die Niagarafälle in einem Fass oder anderweitig zu überqueren: Es drohen 25.000 Dollar Geldstrafe und möglicherweise Gefängnis (falls man überlebt).

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Falls ihr weitere interessante Dinge über die USA erfahren wollt:

Fettnäpfchenführer USA: Mittendurch und Drumherum

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"Ein wertvoller Ratgeber für alle USA Ersttäter." USA-Reise.de

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