Die 10-Cent-Münze in den USA: Klein, dünn, leicht

Wer ist eigentlich auf der 10-Cent-Münze in den USA abgebildet? Das fragte ich mich heute, als ich im Drive-Thru auf meinen Kaffee wartete und das Kleingeld in meiner Hand betrachtete.

Die amerikanische 10-Cent-Münze

Die Antwort ist Franklin D. Roosevelt, der einzige Präsident der USA, der länger als zwei Wahlperioden amtierte. Roosevelt trat das Amt 1933 an und wurde dreimal wiedergewählt (1936, 1940, 1944). Er starb 1945.

Roosevelt hatte sich wegen des Kriegsausbruches über die bis dahin übliche freiwillige Selbstbeschränkung auf zwei Amtszeiten hinweg gesetzt. Erst durch eine Verfassungsergänzung im Jahre 1947 gibt es seit 1951 eine formale Begrenzung auf zwei Amtszeiten.

Präsident Roosevelt ist seit 1946 auf der Vorderseite des Dime, wie die 10-Cent-Münze in den USA genannt wird, abgebildet. Die Rückseite zeigt eine Fackel, einen Eichenzweig und einen Olivenzweig. Dort steht auch "One Dime". Somit ist diese Bezeichnung ganz offiziell und nicht nur umgangssprachlich, wie z. B. Nickel für die 5-Cent-Münze, die übrigens von 1837 bis 1873 die Aufschrift Half Dime trug.

Der Dime ist mit 2,268 Gramm Gewicht, einem Durchmesser von 17,91 Millimeter und einer Dicke von 1,35 Millimeter die leichteste, kleinste und dünnste U.S.-Münze. Der Rand hat 118 Riffel.

Anhalten hinterm Schulbus

In den USA müssen Autofahrer anhalten, wenn ein Schulbus mit angestellten Warnlichtern und herausgeklapptem Stoppschild am Straßenrand zum Stehen kommt.

Die Regelungen in Sachen Anhalten hinter einem Schulbus unterscheiden sich allerdings von Staat zu Staat. Man sollte daher die Augen offen halten und schauen, was die anderen Verkehrsteilnehmer machen.

Wenn man sich in der gleichen Fahrtrichtung wie der Bus befindet, sollte man auf jeden Fall anhalten und erst wieder losfahren und überholen, wenn das seitlich herausgeklappte Stoppschild wieder verschwunden ist bzw. wenn der Bus sich wieder in Bewegung gesetzt hat.

In einer ganzen Reihe von Staaten müssen aber auch die Autos in der entgegengesetzten Fahrtrichtung anhalten, es sei denn, zwischen den Spuren befindet sich eine Leitplanke, eine Betonbarriere oder ein Grünstreifen.

Falls ihr weitere interessante Dinge über die USA erfahren wollt: Fettnäpfchenführer USA: Mittendurch und Drumherum

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Gastbeitrag: Mobilheime hüben und drüben

Zum Thema Mobile Homes wollte ich schon seit Ewigkeiten etwas schreiben, bin aber nie dazu gekommen. Da kommt mir der folgende Gastbeitrag, den mir eine Mitarbeiterin des Mobilheimbauers Lacet Niederrhein zugeschickt hat, sehr gelegen. (Dass Mobile Homes auch in Deutschland hergestellt werden, war mir übrigens völlig neu.)

Crystal Adkins lebt in West Virginia und ist absolut vernarrt in Mobilheime (engl. mobile homes). Zusammen mit ihrem Mann, ihrer 8 jährigen Tochter und zwei geretteten Terriern wohnt die junge Frau in der Nähe der New River Gorge Bridge in ihrem mobilen Heim und kann sich nichts Schöneres vorstellen. Auf ihrer Seite Mobilehomeliving.org berichtet sie über alles was mit dem Leben in einem Mobilheim zu tun hat.

Die Geschichte des Mobilheimes in Amerika begann in den 20ern, einer Zeit in der zahlreiche Familien der Mittelklasse aufbrachen, um ihre Ferien in der Natur zu verbringen. Die Landstraßen dieser Zeit waren voll von Autos mit selbstgebauten Campinganhängern. Mitte der 20er verkauften dann die ersten Hersteller professionell gebaute Wohnwagen.

Das Bild des Anhängers (trailer) als Symbol für Erholung und Freizeit veränderte sich dramatisch in der Zeit der Weltwirtschaftskrise. Viele Menschen verloren ihre Arbeit und ihre Häuser. Anfänglich waren die Anhänger nur behelfsmäßige Behausungen, aber im Laufe der Zeit wurden sie mehr und mehr zur festen Unterkunft für ganze Familien. Im ganzen Land erließen Städte Verbote, innerhalb der Stadtgrenzen Wohnwagen als permanente Unterkunft zu gebrauchen. Dadurch bildeten sich vor allem an den Stadträndern Siedlungen mit Wohnwagen und Mobilheimen. Infolge der geografischen Trennung kam es auch zur Ausgrenzung der Menschen aus dem gemeinschaftlichen Leben in der Stadt.

Der Mangel an Häusern setzte sich auch nach dem Zweiten Weltkrieg fort. In den 50er und 60ern bildeten sich vor allem zwei Arten von Mobilheim-Siedlungen: Einerseits jene mit gepflasterten Wegen und gepflegten Mobilheimen, die meist von Senioren bewohnt wurden, und andererseits die heruntergekommenen trailer parks, die von einkommensschwachen Menschen bewohnt wurden, die Normalbürger mitunter als „trailer trash“ (von trailer = Anhänger, trash = Abfall) bezeichneten. An diesem Bild hat sich bis heute nicht viel verändert. Die älteren Trailerparks werden vor allem von den unteren Einkommensschichten bewohnt, neuere Parks jedoch können sehr angenehm sein und erinnern mehr an kleine Gartensiedlungen in Deutschland.

Crystal Adkins wurde in den 70ern geboren und als Kind eines Bergarbeiters ist sie im Mobilheim aufgewachsen, nicht etwa aus Geldmangel, sondern einfach weil es praktisch war. Sie spricht sich natürlich gegen die Vorurteile aus und kann derartige Diskriminierungen nicht nachvollziehen. In ihrem Blog beschreibt Crystal wie sehr sie von dem Prinzip der europäischen Mobilheime (Foto: Mobilheim der Firma Lacet) fasziniert ist: „In Deutschland und anderen europäischen Ländern gibt es kaum Mobilheimsiedlungen und wenn, dann dienen sie eher als Feriendomizil. Dadurch haben sie auch viel weniger mit sozialen Status zu tun.“ Die junge Frau ist außerdem begeistert von der tollen Einrichtung und den liebevoll gepflegten Gärten auf deutschen Dauercampingplätzen, die immer wieder als Inspiration für die Einrichtung ihres eignen Heimes dienen.

Für die Zukunft will Crystal jedoch wieder etwas mobiler werden: „Sobald meine kleine Tochter aufs College geht, will ich mir einen Wohnwagen zulegen und damit durch die Lande reisen.“ Da ihre Tochter erst acht Jahre alt ist, bleibt bis dahin aber noch viel Zeit, um das zukünftige Projekt zu planen.